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Aktualisiert: 15. September 2025
Wir wissen es nicht, haben es auch nirgends zu erfahren vermögen und kehren nach diesem traurigen Ausflug in den Speisesaal des Zuchthauses zurück, in welchem der Exfourier dem Zuckerhannes just den Begriff des "historischen Rechtes" in seiner gewohnten Art erläutert.
Der Duckmäuser ist in seinen schlimmsten Stunden doch noch zehnmal mehr werth gewesen, als der grundliederliche Exfourier im Schlafe und während jener den Beifall der Beamten, Aufseher und bessern Kameraden erstrebt, will dieser Alle sich gleich machen und dabei doch über Alle herrschen.
Der Mordbrenner aus der Baar findet nichts Gutes am ganzen Zuchthause, geschweige an den Mehlsuppen desselben und beneidet schließlich die "Großköpfe" alter Zeiten um Mehlsuppe und Wein. Das Gespräch wird gelehrt, der Exfourier gibt die Entscheidung, die Allen gefällt, nachdem auch er nichts Gutes am Zuchthause gefunden haben will.
"Zehn Päcklein und fünf Portionen Fleisch!" steigert das Affengesicht. "Zehn Päcklein Schick und zehn Portionen Fleisch, wer bietet?" entscheidet der Kilian. "Ich, es gilt, topp!" Der Exfourier hat es, geht mit dem Kilian hinaus und kehrt nach einer Minute mit der Miene eines Menschen zurück, der ein freudebringendes Geheimniß erfahren.
"Sag's, wir verrathen Dich nicht! ... Der Kilian ist lange in Frankreich gesessen, er weiß Alles! ... Der Kilian kommt zur Krankenkost wenn es ihm beliebt." "Kilian, sage mir ein Mittel!" fleht der Exfourier. "Was krieg ich, he, he, he?" "Fünf Päcklein Schick, wenns probat ist!" meint der Duckmäuser. "Zehn Päcklein!" bietet der Exfourier.
"Wenn Ihr Euer Maul nicht haltet, geht Ihr mit mir auf die Verwaltung!" droht der Aufseher. "Wer? Ich? Warum?" trotzt der Exfourier und erbleicht vor Zorn. "Nein, nicht Ihr, sondern der Heuler dort!" erklärt Jener. Das Affengesicht macht sich eilig an seine Arbeit und wimmert schwere Flüche und Verwünschungen leise vor sich hin. "Wir sind halt im Zuchthause!" murmelt der Duckmäuser wehmüthig.
Er trifft einige Andere; der Exfourier erzählt eben, wie bis zur Stunde ein ehemaliger Aufseher in der Stadt herumstolpere, welcher eine Perüke und darunter einen silbernen Hirnschädel trage, weil ihm der beinerne von einem Sträfling eingeschlagen worden sei.
"Der Duckmäuser hat einen haushohen "Krattel," meint immer, er sei Etwas Besseres als Andere, das hat ihm das Genick gebrochen! ... Wozu ist denn der Mensch auf der Welt, wenn er nicht einmal ein bischen ein Schwein sein darf? ... Kannst Dich noch so tugendhaft anstellen, deßhalb siehst Du die Marzell, die Susann, das Rosele und wie deine "Menscher" alle geheißen haben, doch in den nächsten 10 Jahren nicht wieder!" spottet der Exfourier.
Der Exfourier soll die 7 Todsünden nennen, die Nachbarn wecken ihn, er hatte sich gerade in Walter Scotts Ivanhoe vertieft, schaut etwas verdutzt empor, alle Augen richten sich auf ihn, denn er ist noch niemals vom Pfarrer examinirt worden und hat geschworen, demselben auch niemals eine ordentliche Antwort zu geben, falls er ihn frage.
Der Duckmäuser besitzt Rednergabe und andere Ansichten, aber er fürchtet die Grobheiten, Spöttereien und Verdächtigungen des Exfouriers, die Andern geben diesem Recht und der Mordbrenner meint heute entzückt: "Der kanns Einem klar machen! ... Ja, so ists bei Gott! ... Der Exfourier sollte Zuchthauspfarrer werden, dann schliefe ich nie in der Kirche ein!"
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