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Aktualisiert: 9. Juni 2025


"O du weißt es, Emmerenz! ... Du weißt es, aber ich wills dir auch noch sagen.

Jedenfalls war es nicht religiöse Ergriffenheit, sondern die Liebe zur Emmerenz was ihn von schlimmen Streichen abhielt, denn er besuchte die Kirche gar nicht und später nur deßhalb fleißig, weil die Emmerenz niemals in ihrem Stuhle fehlte und sammt der Ursula ihm die Religion und das Kirchengehen gewaltig ans Herz legte.

Einen mit 17 Gulden und 9 Batzen kann ich nicht brauchen, das Ortsbürgerrecht kostet ja mehr!" "Oh, Emmerenz, liebe Emmerenz, hast du denn je daran gedacht, mich zu nehmen? Wolltest du mich nicht foppen?" "Ich hab' mir allerdings mancherlei Gedanken gemacht und bedauert, weil du so blutjung und ich schon so alt bin!"

Abends las er den zweiten Brief, derselbe rührte von der Emmerenz selbst her und nachdem er sich durch viele Hahnenfüße und Schreibfehler durchgearbeitet hatte, brachte er Folgendes heraus: "Lieber Hans! Daß ich den rothen Fritz ein Jahr nach Deinem Unfall heirathete, wirst Du wohl wissen und daß ich jetzt recht ordentlich und glücklich mit ihm lebe, dafür danke ich Gott alle Tage.

Siedendheiß und eiskalt nach einander überläuft es den Burschen, er zittert vor banger Erwartung und schnappt nach Luft, die Emmerenz hat all ihre einstudirten Reden vergessen, weiß nicht, was sie weiter sagen soll, knüpft den Schurzbändel auf und zu und bindet ungemein lang an den Schuhriemen, plötzlich fährt ihr ein glücklicher Gedanke durch den Kopf, womit sie den Knoten zerhauen kann, sie erhebt sich und fragt ganz ruhig: "Hannes, hast du Geld?"

Ist nicht am ersten Montage des laufenden Monats als am üblichen Besuchtage die Emmerenz vom Hegäu herabgekommen und wie ein rettender Engel vor dem Drathgitterfenster des Flechtwaarenmagazins gestanden und hat dem ehemaligen Schatz Trost und Muth eingeredet?

Doch die Emmerenz zog die schwielenharte Hand zurück, richtete die blauen Augen forschend in das Gesicht des Entzückten und sprach zögernd: "Halt, es ist noch eine Bedingung dabei, Hans! ... Kannst es mir nicht verübeln! ... Mit dir allein darf ich nicht hausen, die Leute würden mit Fingern nach uns weisen und Wunder glauben, was geschähe! ... Hätte ich das gewollt, so würde ich es gleich nach Ursulas Tode oder noch bei deren Lebzeiten gethan haben! ... Es muß außer dir noch Jemand ins Haus!"

Also sprach die Emmerenz am Besuchtage, ebenso heute morgen wieder der Duckmäuser, welcher aufrichtig an die Möglichkeit der Befreiung, zweifelhaft jedoch an das Wiederaufkommen seines Freundes glaubt und wie sehr haben die hoffnungsreichen Reden der Beiden das kranke Herz des kranken Zuckerhannes erquickt!

Mehr kann ich nicht thun, dabei bleibt es! ... Hier hast du die Hand darauf! ... Schlafe wohl!" Mit diesen Worten erhebt sich die Emmerenz, trägt den Polsterstuhl ins Häuslein, wünscht noch einmal gute Nacht und schließt alsdann die Thüre. Gleich einem Träumenden blickt ihr der Zuckerhannes nach, dann hinkte er eilig und mit sich selber redend dem Adler zu.

Todtenbleich schaut der Zuckerhannes die Emmerenz an, die Lippen beben, die Hände zittern, das Herz pocht hörbar, doch kein Wort bringt er hervor. "Wie gesagt, ich nähme dich im Grunde lieber als ihn, du darfst es glauben, wollte am Ende auch noch von deiner Jugend absehen, aber Geld, Hans, Geld, woher nehmen und nicht stehlen?"

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