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Aktualisiert: 9. Juni 2025


Zwei Wochen wollte der Zuckerhannes von seinen langjährigen Strapazen ausruhen und gemächlich thun, dann im Thale oder noch lieber in der Ferne schauen, was zu machen sei. Zunächst mußte ihm die Elsbeth an den Adlerwirth in Hegau schreiben, damit er erfahre, was denn aus der Emmerenz geworden sei.

Draußen kennt er keine Seele, welche sich liebend um ihn kümmerte, denn die Emmerenz hat mehrere seiner Briefe mit keiner Silbe beantwortet, hier dagegen besitzt er einen Freund, der ihm Alles in Allem geworden, nämlich den Benedikt, welchen er "sein Duckmäuserle" zu nennen pflegt.

Schweigend hat die Emmerenz diese lange, abgebrochene Rede des Zuckerhannes angehört, schweigend und nachdenklich blickt sie zu Boden, bebend vor leidenschaftlicher Aufregung steht der Hans vor ihr, endlich richtet sie das Haupt empor und sagt mit ruhigem Ernste: "Schau, es freut mich, Hans, weil du mich so gar lieb hast, Gott weiß, daß ich dich auch nicht hasse und gerne zum Manne hätte, denn du bist rechtschaffen, ehrlich, fleißig und geschickt im Bauerngewerbe.

Zur Hälfte, denn die derbe, vielleicht plumpe Emmerenz war und blieb eben doch ein Weib und brauchte ihr Niemand zu sagen, woran sie mit dem blöden Liebhaber sei, sondern wußte es besser, als er selbst, und Andere haben auch Augen.

Es gäbe ein dickes Buch, wenn man Alles beschriebe, was der Zuckerhannes um der Emmerenz willen in kaum zwei Jahren ausgestanden; jeder Andere hätte alle Geduld verloren und alle Hoffnung aufgegeben, doch wissen wir bereits, daß selbst die Dazwischenkunft des rothen Fritz die Leidenschaft unseres Helden nicht dämpfte, sondern erst recht zur vollen Flamme und zwar zur peinigenden und verzehrenden auflodern machte.

Wir erkennen in ihm, der große Schweißtropfen mit der breiten, abgearbeiteten Hand vom Gesichte wischt und sich langsam der etwas einfältig und verlegen aussehenden Emmerenz nähert, den Zuckerhannes. "Was kommst so lange nicht? Wirst recht vornehm, Hans!"

Die Ermahnung der Emmerenz, nichts Schlechtes zu begehen, konnte er nicht vergessen und Gott ließ ihn auf dem Wege mit einem geistlichen Herrn zusammentreffen, in welchem er denselben Vikar von Ehemals erkannte, der seiner Mutter, der Brigitte, so manche leibliche und geistige Wohlthat erwiesen und ihn selbst in die Hände der Elsbeth geliefert hat.

Wir haben in der That eine solche vor uns, nämlich die Emmerenz, deren Leben bis zum dreißigsten Jahre sehr einförmig sich gestaltete und erst seit einem halben Jahre reicher geworden ist.

Dies bewog den Benedict, ihm freundlich sich zu nähern und als der Ankömmling bald von seiner leidenschaftlichen, doch rein gebliebenen Liebe zur Emmerenz erzählte, hatte er das Herz des Duckmäusers gewonnen. Die Zeit lehrte, daß sich Beide vielfach in einander getäuscht hatten, aber sie sind beide Freunde geblieben.

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