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Aktualisiert: 10. Mai 2025


Dussek allein, weil er die Musikpassion des Prinzen kannte, war phantasirend an dem im Eßsaale stehenden Flügel zurückgeblieben, und sah nur, wenn er den Kopf zur Seite wandte, die jetzt draußen wieder lebhafter plaudernden Tischgenossen und ebenso die Lichtfunken, die von Zeit zu Zeit aus ihren Thonpfeifen aufflogen.

»Lieber Dussekunterbrach der Prinz, »Ihre Reflexionen in Ehren. Aber da Sie gerade von Kunst sprechen, so muß ich Sie bitten, die Kunst der Retardirung nicht übertreiben zu wollen. Wenn es also möglich ist, Thatsachen. Um was handelt es sich?« »Iffland ist gescheitert. Er wird den Orden, von dem die Rede war, =nicht= erhalten

»Und auch heute nicht, Königliche Hoheitantwortete Dussek, der, nachdem er genippt hatte, eben sein Bärtchen putzte. »Nun, so lassen Sie hören. Was schwimmt obenauf?« »Die ganze Stadt ist in Aufregung. Versteht sich, wenn ich sage, ›die ganze Stadt‹, so mein ich das Theater.« »Das Theater =ist= die Stadt. Sie sind also gerechtfertigt. Und nun weiter.« »Königliche Hoheit befehlen.

Denn es ist ein Auftrag, der sich an Mutter und Tochter gleichzeitig richtet. Wir hatten ein Diner beim Prinzen, cercle intime, zuletzt natürlich auch Dussek. »Aber Sie medisiren ja, lieber Schach.« »Ich verkehre lange genug im Salon der Frau von Carayon, um wenigstens in den Elementen dieser Kunst unterrichtet zu sein.« »Immer schlimmer, immer größere Ketzereien.

Der Prinz reichte dem Sprecher über den Tisch hin die Hand. »Recht, lieber Dussek. Ich liebe solch Eintreten. Erzählen Sie. Wie kam es?« »Vor allem ganz unerwartet. Wie ein Blitz aus heitrem Himmel. Königliche Hoheit wissen, daß seit lange von einer Dekorirung die Rede war, und wir freuten uns, alles Künstlerneides vergessend, als ob wir den Orden mitempfangen und mittragen sollten.

So verging eine geraume Zeit. Endlich aber erschien einer in unmittelbarer Nähe des Balkons, und reckte den Hals, als ob er etwas sagen wollte. »Wem gilt esfragte Sander. »Dem Prinzen oder Dussek oder der Sinumbralampe.« »Natürlich dem Prinzenantwortete Dussek. »Und warum?« »Weil er nicht blos Prinz ist, sondern auch Dussek und ›sine umbra‹

Dussek lächelte. »Thörichte Fragekorrigirte sich der Prinz und fuhr in gesteigerter guter Laune fort: »Aber nun, Dussek, erzählen Sie. Theaterleute haben, die Tugend selber ausgenommen, allerlei Tugenden, und unter diesen auch =die= der Mittheilsamkeit. Sie bleiben einem auf die Frage ›was Neues‹ selten eine Antwort schuldig

»Ah, Dussek, das ist bravbegrüßte ihn der Prinz. »Mieux vaut tard que jamais. Rücken Sie ein. Hier. Und nun bitt ich alles was an Süßigkeiten noch da ist, in den Bereich unsres Künstlerfreundes bringen zu wollen. Sie finden noch tutti quanti, lieber Dussek. Keine Einwendungen. Aber was trinken Sie? Sie haben die Wahl. Asti, Montefiascone, Tokayer.« »Irgend einen Ungar.« »Herben

Alles lachte, Sander am herzlichsten, und Nostitz skandirte: »Parturiunt montes nascetur ridiculus musAber Dussek war in wirklicher Erregung, und diese wuchs noch unter der Heiterkeit seiner Zuhörer. Am meisten verdroß ihn Sander. »Sie lachen, Sander. Und doch trifft es in diesem Kreise nur Sie und mich. Denn gegen wen anders ist die Spitze gerichtet, als gegen das Bürgerthum überhaupt

Die peinliche Stille, womit auch diese Schlußworte hingenommen wurden, würde noch fühlbarer gewesen sein, wenn nicht Dussek in eben diesem Moment auf den Balkon hinausgetreten wäre. »Wie schönrief er und wies mit der Hand auf den westlichen, bis hoch hinauf in einem glühgelben Lichte stehenden Horizont.

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