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Aktualisiert: 7. Juni 2025


»Man kann doch dann die Fortschritte besser kontrollieren.« »So. Na, dann weiß ich schon Bescheid. Wat woll’n Sie sagen, Herr Semper?« »Herr Drögemüller hat allerdings die Form des Wunsches, aber den Ton des Befehls gewählt, und da ich diesen Wünschen nicht nachkomme, verfolgt er mich mit Aufpassereien, die mich ärgern und kränken müssen und die mir die Lust an der Arbeit vernichten

Herr Drögemüller war Junggeselle, und so hatte er zu viel Zeit für seinen Beruf. Man hat immer dann zu viel Zeit für seinen Beruf, wenn man sie zur Auffindung neuer und fruchtbarer Gedanken aus einem gewissen inneren Mangel nicht anwenden kann, sie vielmehr mit der Erfindung immer neuer Reglements-Paragraphen verbringen muß.

Als er ins Amtszimmer des Schulrats gerufen wurde, saß Drögemüller schon da. Asmus verbeugte sich vor dem Schulrat, und dieser rief: »Juten Tag, Herr Semper. Setzen Sie sich.« »Herr Drögemüllerbegann alsdann der Schulrat, »hat allerlei Klagen jegen Sie vorjebracht. Meistens handelt es sich um Kleinigkeiten, die ich nich berühren will.

»Wenn es nur dies wäre«, fuhr er fort, indem er mit der Hand an seiner linken Seite hinunterstrich, ohne seinen Körper zu berühren ... »Es ist kein Schmerz, es ist eine Qual, weißt du, eine beständige, unbestimmte Qual. Doktor Drögemüller in Hamburg hat mir gesagt, daß an dieser Seite alle Nerven zu kurz sind ... Stelle dir vor, an der ganzen linken Seite sind alle Nerven zu kurz bei mir! Es ist so sonderbar ... manchmal ist mir, als ob hier an der Seite irgendein Krampf oder eine Lähmung stattfinden müßte, eine Lähmung für immer ... Du hast keine Vorstellung ... Keinen Abend schlafe ich ordentlich ein. Ich fahre auf, weil plötzlich mein Herz nicht mehr klopft und ich einen ganz entsetzlichen Schreck bekomme ... Das geschieht nicht einmal, sondern zehnmal, bevor ich einschlafe. Ich weiß nicht, ob du es kennst ... ich will es dir ganz genau beschreiben ... Es ist

Drögemüller erblaßte sehr tief. »Ich habe es keineswegs befohlenstammelte er, »ich habe es nur gewünscht

Nur stampfte ihm Herr Drögemüller eines Tages auch in den Leseunterricht hinein. Herr Drögemüller dachte es sich wunderschön, wenn alle drei neuangestellten Lehrer den Leseunterricht auf völlig gleiche Weise erteilen würden, und zwar auf ebendieselbe Weise, die er vor 25 Jahren auf dem Seminar erlernt habe.

»Na, nu’ mach flink, Junge, mach flinkdrängte der Hauptlehrer. Lohmann packte widerstrebend seine Sachen und folgte Herrn Drögemüller; aber als er nun Sempern die Hand zum Abschied geben sollte, warf er alles, was er trug, auf den Boden, umklammerte Asmussens Bein und schrie: »Ick will bi di blieben! Ick will bi di bliebenAsmussen wurde es wunderlich ums Herz.

Herr Drögemüller wußte aus der Arithmetik, daß, wenn man unablässig addiert, zuletzt eine hohe Summe herauskommen muß, und so hoffte er durch unermüdliche Hinzufügung von »Verbesserungen« seine Schule auf den Gipfel der Vollendung zu bringen. Wenn ihm aber jemand mit umwälzenden Methoden oder gar mit neuen Lehrzielen kam, dann bekam er Entrüstung mit Fieber.

Aber das waren sozusagen Gedanken, und auf Gedanken ließ sich Drögemüller, um kein Präjudiz zu schaffen, niemals ein. »O, Herr Semperrief er, »Quadrate sind wohl interessant, wenn Sie sie nur vorher mit den Kindern ausführlich besprechen, wie ich es Ihnen gezeigt habe.« »Was Sie mir gezeigt haben, ist Geometrie und gehörtda Sie doch immer auf den Lehrplan pochenin eine höhere Klasse.

Er war immer so empfindlich gewesen für menschliche Stimmen; die Stimme war ihm der Mensch, und besonders wahr und schön war’s ihm immer erschienen, daß der wahnsinnige Lear von der Stimme der toten Cordelia sprach. Drögemüller aber heulte durch die Nase und sprach, als wenn er einen zu schmal gewölbten Gaumen hätte. Gleich am ersten Tage sah Asmus etwas, was ihn geradezu erschreckte.

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