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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Mir aber gieng am meisten sein Scheiden nah, und als ich ihn bis zur Klostermühle am Teich drüben geleitet hatte, mochte ich noch nicht umkehren. Er aber sprach: »Diether, laß genug hier sein! Gott stärk’ Dich in all’ Deiner Kunst, wie Du meine Freude gewesen bist diese ganze Zeit.« »Gott laß’ Euch immer fröhlich leben!« sagt’ ich.
Er hielt inne und fuhr sich mit der Hand über die Stirne, als wollt’ er sich der Erregung, mit der er gesprochen hatte, entledigen. Darauf fügt’ er ruhiger hinzu: »Diether, ich bleib’ dabei, Dein Abt ist ein Unweiser, daß er Dich so unbesorgt in die Welt gesandt hat.« »Aber«, warf ich munter ein, »Brun, laßt die Welt so bös sein, wie sie mag.
Die Höhle aber nieden St. Wigbert’s Kirchlein mit der Klause, darin jetzt ich hause, Diether, die ist’s, darin sich zutrug, was ich Dir erzählte, und hier auf dem Gestein, da wir sitzen, sah Bruno sein Weib zum letzten Mal mit der Gebärde des Grauens vor ihm und des Flehens um Erbarmen zu Gott für ihr Kind. Und der Ring, den Du fandest, ist Joconda’s; sie hat ihn hier von sich gethan, das Siegel und Zeichen ihrer schuldvollen Gemeinschaft.
Die aber wollten auf sie nicht hören, trutzten ihnen und sprachen mir zu: »Diether, fürcht’ Dich nit; denn wir gedenken Dir’s wohl, daß Du vormalen unsrer Sippe gewesen bist.« Und so waren sie als eine Mauer um mich herum.
Da sprach ich zu mir: »Diether, es taugt Dir heut hier außen nicht, mach’ Dich zurück in die Abtei, schleuß Dich ein in Deine Zelle, nimm Kohle und Stift zur Hand, und hefte Dein Auge stracks nur auf’s Papier, so werden die schweifenden Gedanken zur Ruhe kommen!« Aber dem Willen folgte die That nicht, und statt umzukehren, schritt ich fürbaß, als würde ich vor mir stärker gelockt.
Niclas, meinem Schutzheiligen, er möchte für mich auch solche Kunst erbitten, wie Meister Ulrich sie verstund. Der hatte mir auch bald abgemerkt, wonach mich’s verlangte, und so sagt’ er einst: »Diether, hast Du wohl auch Lust zu solcher Kunst, sie zu erlernen?« »Gar gerne, Meister!« antwortete ich. »Wenn Ihr mich unterweisen wolltet, und durch St. Niclasens Hilfe!« Da sagt’ er: »St.
Aber ich schämte mich dessen, weil es feigen und stumpfen Sinn verrathen hätte. Und so sagt’ ich bloß, als er geendet: »Hochwürdiger Vater, ich will Euch gern gehorsamen in allen Stücken.« »Ei, Diether«, rief er und klopfte mich auf die Schulter, »das ist für Deinen Gehorsam wohl kein zu schweres Stück, das ich Dir auflege. Ich wüßte Manchen im Convent, der thät es übergerne an Deiner Statt.«
Aber gewohnt, Alles, wonach ihm sein Trachten stund, wie spielend und nur zur Übung seiner überlegenen Kraft zu erreichen, glänzte sein Angesicht noch im ungedämpften Feuer der ersten Jugend. Doch, Diether, all’ diese hohen Vorzüge waren ihm verliehen, nur um in seinem Herzen die schlimmsten Kräfte groß zu ziehen, ihm selber unbewußt, ihm zur Unseligkeit und Andern.
Alsdann wirst du unsern Segen nicht vergeblich suchen. Wisse das, Diether, und geh!« Auf diese Worte, die er mit strenger Gebärde begleitete, durft’ ich nichts erwiedern. Ich verneigte mich vor ihm und gieng.
»Wohlan, Diether«, fuhr er fort, »fast ist mir’s lieb, daß Du mit Deinem Bilde da nicht weiter gekommen bist, wie ich sehe.
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