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Aktualisiert: 25. Mai 2025


Rüstig sein heißt, sich nicht lange besinnen, sondern rasch und ruhig hineingehen in das, was erfüllt werden soll. Naß werden von den Regengüssen des Bemühens, hart und stark werden an den Stößen und Reibungen dessen, was die Notwendigkeit fordert. Ich hasse solche klugen Redensarten. Ich wollte an etwas ganz anderes denken. Aha, ich habe es, es betrifft Herrn Benjamenta. Ich war wieder bei ihm im Bureau. Ich necke ihn immer wegen der zu erlangenden, baldigen Anstellung. So frug ich ihn auch diesmal wieder, wie's denn jetzt sei, ob ich gewärtigen dürfe usw. Er wollte wütend werden. O, er will auch jetzt immer noch wütend werden, und ich bin stets sehr kühn, wenn ich ihn reize. Ganz laut, barsch und unverschämt fragte ich. Der Vorsteher wurde ganz verlegen, er fing sogar an, sich hinter den großen Ohren zu reiben. Er hat natürlich nicht das, was man große Ohren zu nennen pflegt, seine Ohren sind verhältnismäßig durchaus nicht zu groß, nur ist eben alles groß an dem Mann, folglich auch seine Ohren. Schließlich trat er auf mich zu, lachte mich merkwürdig gutmütig an und sprach: »In die Arbeit hinaus willst du treten, Jakob? Ich aber sage dir, bleib' du lieber noch. Hier ist es doch für dich und deinesgleichen ganz schön. Oder nicht? Zögere du noch ein wenig. Ich möchte dir sogar anraten, ein wenig schlendrianisch, vergeßlich und gedankenträge zu werden. Denn siehst du, das, was man Untugenden nennt, das spielt im Dasein des Menschen eine so große Rolle, das ist so wichtig, fast möchte ich sagen, notwendig. Wenn Untugenden und Fehler nicht wären, es würde der Welt an Wärme, Reiz und Reichtum fehlen. Die Hälfte der Welt, und vielleicht die im Grunde schönere, würde mit den Lässigkeiten und Schwächen dahinsterben. Nein, sei du träge. Nun, nun, versteh' mich bitte recht, sei so, wie du bist und hier wurdest, aber spiele, bitte, ein wenig den Saumseligen. Willst du? Sagst du ja? Mich würde es freuen, dich ein wenig den Träumereien verfallen zu sehen. Hänge den Kopf, sei voll Gedanken, blicke betrübt, nicht wahr? Denn du bist mir fast ein wenig zu voll von Willen, zu voll von Charakter. Und stolz bist du, Jakob! Was denkst du dir eigentlich? Meinst du, in der offenen Welt Großes erreichen, erringen zu können? Zu müssen? Hast du ernstliche Absichten auf etwas Bedeutungsvolles? Fast machst du mir leider diesen etwas gewaltsamen Eindruck. Oder dann willst du vielleicht, vielleicht wie zum Trotz, ganz klein bleiben? Auch das mute ich dir zu. Du bist ein bißchen zu festlich, zu heftig, zu triumphatorisch aufgelegt. Doch das alles ist ja so gleichgültig, du bleibst noch, Jakob. Dir gebe ich keine Stelle, dir verschaffe ich noch lange nichts derartiges. Weißt du, mich verlangt, dich noch zu haben. Kaum besitze ich dich Burschen, so willst du fortrennen? Das gibt es nicht. Langweile dich hier im Institut so gut als du eben kannst. O, kleiner Welteroberer, in der Welt, draußen in der Welt erst, im Beruf, im Streben, im Erringen, da, da werden dir Meere von Langeweile,

Man hatte vorher an Winterabenden erzählt, wie in andern Ländern eine Krankheit sei und die Leute an ihr wie an einem Strafgericht dahinsterben; aber niemand hatte geglaubt, daß sie in unsere Länder hereinkommen werde, weil nie etwas Fremdes zu uns hereinkommt, bis sie kam. In den Ratschlägerhäusern ist sie zuerst ausgebrochen, und es starben gleich alle, die an ihr erkrankten.

Man denke an die vielen Säuglinge, die infolge Aushungerung der Mütter dahinsterben, und an die zahllosen Kinder, die zeitlebens siech und krank bleiben werden! Nicht im fernen Indien oder China, wo eine mitleidslose, kaltherzige Natur den segenspendenden Regen verweigert hat, sondern hier mitten in Europa, inmitten der Kultur und der Menschlichkeit!

Wort des Tages

hauf

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