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Die Mädchen sahen so überraschend echt in ihren Kostümen aus, daß ich meinte, ich sähe eine Vision aus der Zeit des =ancien régime=. Leonore trug ein langes, silberbesticktes Gewand aus blaugrauem Brokat, das hinten schleppte. Hals und Schultern waren frei. Sie trug eine hohe bepuderte Coiffüre, in der eine mattrote Rose steckte.

»Da, im nämlichen Moment, wen sehe ich mir entgegenkommen? Unsere allverehrte Madame Buddenbrook. Allein in welcher Verfassung? Sie eilt ohne Hut durch den Regen, sie hat kaum einen Schal um die Schultern geworfen, sie stürzt mehr als sie geht, und ihre coiffure ist eine komplette Wirrnis ... Nein, das ist wahr, Madame! es war kaum noch die Rede von einer coiffure

Die Konsulin ihrerseits war mit der Lektüre zweier Briefe beschäftigt. Tony erzählte von dem glücklichen Gedeihen der kleinen Erika, und Christian berichtete eifrig von dem Londoner Leben und Treiben, ohne freilich seiner Tätigkeit bei Mr. Richardson eingehend zu erwähnen ... Die Konsulin, die sich der Mitte der Vierziger näherte, beklagte sich bitterlich über das Schicksal der blonden Frauen, so rasch zu altern. Der zarte Teint, der einem rötlichen Haar entspricht, wird in diesen Jahren trotz aller Erfrischungsmittel matt, und das Haar selbst würde unerbittlich zu ergrauen beginnen, wenn man nicht Gott sei Dank das Rezept einer Pariser Tinktur besäße, die das fürs erste verhütete. Die Konsulin war entschlossen, niemals weiß zu werden. Wenn das Färbemittel sich nicht mehr als tauglich erwiese, so würde sie eine Perücke von der Farbe ihres jugendlichen Haares tragen ... Auf der Höhe ihrer noch immer kunstvollen Coiffure war eine kleine, von weißen Spitzen umgebene seidene Schleife angebracht: der Beginn, die erste Andeutung einer Haube. Ihr seidener Kleiderrock umgab sie weit und bauschig; ihre glockenförmigen