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Aktualisiert: 11. November 2025
Ich habe, liebe Charlotte, Ihre Briefe mit deren Beilagen erhalten und sage Ihnen meinen herzlichen Dank dafür. Man kann nicht ordentlicher sein, als Sie diese zweite Lieferung zu Ihrer Lebensbeschreibung eingerichtet haben. Sie nennen sie: Einleitungshefte. Die Folge wird das erst ganz deutlich machen, da alle Ihre Gedanken Klarheit haben.
Charlotte nahm indes die älteren Papiere wieder vor, die sich auf Ottilien bezogen, um sich in Erinnerung zu bringen, was die Vorsteherin, was der Gehülfe über das gute Kind geurteilt, um es mit ihrer Persönlichkeit selbst zu vergleichen.
"Wobei du denn doch nicht gar zu großmütig warst", sagte der Hauptmann. "Denn ich erinnere mich recht wohl, daß dir der Name Eduard besser gefiel, wie er denn auch, von angenehmen Lippen ausgesprochen, einen besonders guten Klang hat". Nun saßen sie also zu dreien um dasselbe Tischchen, wo Charlotte so eifrig gegen die Ankunft des Gastes gesprochen hatte.
"Nun denn!" fiel Eduard ein; "bis wir alles dieses mit Augen sehen, wollen wir diese Formel als Gleichnisrede betrachten, woraus wir uns eine Lehre zum unmittelbaren Gebrauch ziehen. Du stellst das A vor, Charlotte, und ich dein B; denn eigentlich hänge ich doch nur von dir ab und folge dir wie dem A das B. Das C ist ganz deutlich der Kapitän, der mich für diesmal dir einigermaßen entzieht.
Charlotte benutzte des andern Tags auf einem Spaziergang nach derselben Stelle die Gelegenheit, das Gespräch wieder anzuknüpfen, vielleicht in der überzeugung, daß man einen Vorsatz nicht sicherer abstumpfen kann, als wenn man ihn öfters durchspricht. Eduarden war diese Wiederholung erwünscht.
Fand sich keine Gesellschaft von benachbarten Orten und Gütern, welches öfters geschah, so war das Gespräch wie das Lesen meist solchen Gegenständen gewidmet, welche den Wohlstand, die Vorteile und das Behagen der bürgerlichen Gesellschaft vermehren. Charlotte, ohnehin gewohnt, die Gegenwart zu nutzen, fühlte sich, indem sie ihren Mann zufrieden sah, auch persönlich gefördert.
Warum aber, liebe Charlotte, fahren Sie in aller Welt fort, den Zeitungen zu glauben und sich und, verzeihen Sie, auch mich zu ängstigen. Ich glaubte Sie eben beruhigt und sehe Sie leider schon wieder so sehr beunruhigt.
Ich danke Ihnen recht herzlich, liebe Charlotte, für Ihren langen und ausführlichen Brief vom 25. und 29. Januar. Er hat mir eine ganz besondere Freude gemacht, und mein Dank ist daher wirklich ein recht lebhaft empfundener.
Höre, was er schreibt, meine Charlotte: »Man behauptet hier in Wanstead, daß du eine Reise nach Paris gemacht habest, Andere sagen, du seist nicht in Straßburg gewesen. Es leuchtet wohl ein, daß es mehr als zwecklos wäre, deine Freiheit und dein Leben auf das Spiel zu setzen.«
"Obschon mein Mann nicht liebt, daß man seinen Geburts oder Namenstag feire, so wird er mir doch heute nicht verargen, einem dreifachen Feste diese wenigen Kränze zu widmen". "Ein dreifaches?" rief Eduard. "Ganz gewiß!" versetzte Charlotte; "unseres Freundes Ankunft behandeln wir billig als ein Fest; und dann habt ihr beide wohl nicht daran gedacht, daß heute euer Namenstag ist.
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