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Aktualisiert: 8. Juni 2025


Die erste Idee zu seiner "Geschichte der Abderiten" gaben ihm vermuthlich Erinnerungen an die republikanische Verfassung seiner Vaterstadt Biberach und eine Vergleichung jener Constitution mit der monarchischen Regierung in Weimar. Er ward jedoch immer vorsichtiger und behutsamer in seinen Schriften und Aufsätzen über politische Gegenstände.

Seine ersten poetischen Versuche waren lateinische Verse. Anakreon war sein Vorbild bei einem Gedicht von der Echo, dem er eine Ausdehnung von beinahe 600 Versen gab. Nicht viel kürzer war ein anderes Gedicht in Distichen, zu welchem ihm die bekannte Fabel von den Pygmäen den Stoff bot. Dies Gedicht war eigentlich eine Satyre auf die sehr kleine Frau des Rectors an der Schule zu Biberach.

Oft fand ihn die Mitternacht noch an seinem Schreibtisch, wo er den Concipienten und den Copisten in Einer Person vorstellen mußte, als sich die Arbeiten häuften. Dies war vorzüglich 1764 der Fall, wo der früher erwähnte Proceß durch zwei kaiserliche Commissarien, die aus Wien nach Biberach gekommen waren, gütlich ausgeglichen ward.

Zum ersten Male mußte er, so fremd dies auch seiner Natur war, eine Rolle spielen in den mannigfachen politischen Intriguen, welche die Wahl eines Bürgermeisters in Biberach herbeiführte. Wieland hatte dort die ziemlich einträgliche Stelle eines Kanzleidirectors erhalten.

Die Einkünfte einer solchen Stelle, meinte Wieland, wären zwar gering, aber dafür sei ihm desto mehr Muße gegönnt, und er könne arbeiten, was er wollte. Selbst die spärliche Zeit, die ihm in Biberach seine Amtsgeschäfte gönnten, konnte er nicht so nützlich, als er wohl gewünscht hatte, für sich verwenden. Ueberall stieß er auf Hindernisse, die sich seiner höhern Ausbildung entgegenstellten.

Großschlag, der ihn in Warthausen kennen gelernt, die Idee geweckt, ihn nach Erfurt zu ziehen. Wieland schwankte eine Zeit lang, ob er dem an ihn ergangenen Rufe folgen sollte. Zufrieden mit seinen bisherigen Verhältnissen, fesselten ihn Familienverhältnisse, Eltern und Schwiegereltern an seine Vaterstadt Biberach. Er fürchtete außerdem von seiner neuen Lage manche Unannehmlichkeiten.

In jugendlichem Unmuth verbrannte Wieland die meisten seiner poetischen Versuche, und auch die wenigen, die seine Mutter gerettet hatte, traf späterhin ein gleiches Schicksal. Wielands Gefühl für die Schönheiten der Natur ward früh geweckt durch die anmuthigen Umgebungen der Stadt Biberach. Die Liebe zur Einsamkeit blieb ein vorherrschender Zug in seinem Charakter.

Unvergeßlich blieb ihm noch in spätern Jahren ein schöner Sommertag, an welchem er mit der Geliebten in den freundlichen Umgebungen von Biberach umhergewandelt, und sich mit ihr von der Bestimmung der Geister und Menschen und von der Würde der menschlichen Seele unterhalten hatte. Durch eine Predigt seines Vaters über den Text: Gott ist die Liebe, war er auf dies Thema geführt worden.

Was Wieland jenem Kreise besonders verdankte, war die Erweiterung seiner Welt- und Menschenkenntniß, die durch sein zurückgezogenes Leben in Biberach, wo er den größten Theil des Tages an seinen Actentisch gefesselt war, nicht sonderlich hatte gefördert werden können.

So wanderte ich auf der Schweizer Seite nach Konstanz, fuhr zu Schiff über den Bodensee nach Friedrichshafen, wobei ich infolge eines Sturmes seekrank wurde. Von Friedrichshafen ging der Marsch zu Fuß über Ravensburg, Biberach, Ulm, Augsburg nach München.

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