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Aktualisiert: 26. Mai 2025
Jetzt nannte er seinen Namen, erzählte mit tiefer Wehmuth, wie sein guter Vater in seinen Armen gestorben sei, nachdem er ihm zuvor herzlich vergeben; erzählte auch, wie sehr sich der Vater gefreut auf seinem Sterbebette, als er von Justus Liebesdienst an seinem verlornen Sohne gehört; wie er ihm aufgetragen, des Sterbenden Dank seinem Wohlthäter zu bringen, und wie er den Sohn ermuntert habe, dieses Danks nie zu vergessen. »Ja noch mehr hat er gethan, sagte der Benjamin Laupus, er hat auch den Herrn Rath Gerst an sein Bette kommen lassen und ihm das Versprechen abgenommen, euer Freund und Fürsprecher zu werden, und euch zu einer besseren Stellung zu verhelfen, weil ihr es verdientet, mehr als Einer.
Wie denn auch ein kostbarer silberner Becher in dem schlechten, rupfenen Getreidesack des Benjamin gefunden wurde. Und erinnert euch nur der vielen großen Männer, die häßlich von Ansehen waren. Der römische Galba hatte einen Buckel, so hoch, daß man hätte können ein Schilderhäusl darauf bauen, und war trotzdem ein unvergleichlicher Wohlredner.
Es reuet mich Alles, was ich gethan, aus Herzensgrund; ich will fortan ein andrer Mensch werden!« »Hab' Dank, guter Gott, für dieß letzte Labsal«, sprach der Kranke, indem er zurücksank, mit der linken Hand seine Augen bedeckte, und die rechte segnend auf des Sohnes Haupt legte. »Sei willkommen, Benjamin, sei in Gottes Namen willkommen«, sprach er leise; »du kommst zu rechter Zeit, und wenn der liebe Gott das Gebet eines sterbenden Vaters erhört, so bitte ich um Christi willen, er möge dir deine Sünde vergeben, wie ich dir vergeben habe.
Eine große Bewegung in dem gesellschaftlichen Leben Weimars hatte nicht lange zuvor die Ankunft einiger Fremden veranlaßt. Zu diesen gehörten besonders Benjamin Constant und Frau v. Stael. Drückend aber war ihm das Uebermaß französischer Lebhaftigkeit, das, nach seinen eignen Aeußerungen, die ruhige und gemüthliche Aufnahme des Geistigen störe. In einem Briefe an Goethe vom 21.
Mein Ansinnen sollte sein, daß ihr meinen letzten Willen mir aufsetztet; nun aber der Herr mein Gebet erhört, und meinen Benjamin mir zurückgeführt hat, so geht nur mein Begehren an euch, ihr wollet euch meines Sohnes nach besten Kräften annehmen und behülflich sein, daß er auf rechtem Wege erhalten werde.« Wie der Rath Gerst darauf dem Kranken Handschlag und Wort gegeben, trat er vom Bette weg, um Vater und Sohn ungestörter verkehren zu lassen, und setzte sich in die Nähe des Ofens.
Die Landstraße mit den hohen Pappeln kriecht weiß und leer in den Nebel hinaus, und so absonderlich wie der blühenden Frühlingslandschaft in dem herbstlichen Dunst ist es Engelhart zumut. Eine trügerisch-schwermütige Stille liegt über der Welt, der Bauer steht auf dem Acker und faltet bedenklich die Stirn. Ein liebliches Kindergesichtchen taucht aus dem Nebel, es ist Benjamin auf Kettis Arm.
Der Benjamin Laupus aber war in ein fremdes Land gereis't, weil ihm in der Heimath sein früheres Leben nicht verziehen ward. Warum der liebe Gott wohl so viele Freundesgräber um uns aufhäuft, ehe er das unsere uns bereiten läßt?
Komm, Benjamin, küsse mich, und sei hinfort wieder mein guter Sohn. Ich sterbe bald, vielleicht noch in dieser Stunde, so bleib' denn um mich, daß ich mich deines Besitzes wieder freuen kann.«
Aber als sie nach Hause kamen, war Engelhart eine Zeitlang mit der Mutter allein im Zimmer, Herr Ratgeber war im Hohlwegsgarten zu einem Glas Bier eingekehrt, Gerda und Abel waren bei Tante Curius, Ketti ging mit dem kleinen Benjamin noch auf der Straße, da sah Frau Ratgeber den Knaben eigentümlich an und sagte, es verlange sie, ins Bett zu gehen und zu ruhen. Sie klagte über Schmerzen im Ohr.
Herr Ratgeber war von der Reise zurückgekehrt, Engelhart sah ihn aber nur des Abends. Neues Unglück hatte ihn getroffen, der kleine Benjamin war draußen in Altenberg gestorben. Wie ein Schatten war er seiner Mutter nachgefolgt, als ob sie, schon unter der Erde, das winzige Seelchen noch verlangt hätte, das in unergründlicher Trauer sein Leben kränkelnd hinschleppte.
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