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Aktualisiert: 13. Oktober 2025
»Das kann ich mir erklären,« sagte Arnold. »Vielleicht wollte sie es nur darum, um zu sehen, wie sie sich gegen mich verhalten muß.« »Ei, was Sie für ein Psycholog geworden sind! Allerdings, was Sie da sagen, hat etwas für sich. Gerade die Frauen wollen oft das Verhaßte nahe haben. Darin steckt ein kindlicher Instinkt, sich zu schützen. Aber es ist lächerlich, wenn Sie das bei Beate annehmen.
Seitdem waren acht Jahre verflossen, und er sah auf sein ehemaliges leichtgläubiges Ich etwas gelangweilt herab. Beate selbst fand diese gleichmütige Gesinnung sehr bequem. Wer nicht dankbar zu sein braucht, ist wenigstens ehrlich; sie schätzte den Beschützer, denn sie wußte, was sie an ihm hatte, und war zutraulich gegen ihn.
Die tiefe Heimatliebe des Epikers und die melancholische, gütige Erkenntnis des Ausgehenden zeichnen die Menschen, die Schicksale, die Umwelt dieses östlichen Gutsadels in schmalen, erwählten, sicheren Linien, Er gibt keine breiten epischen Fresken, keine weiten Geschlechterfolgen wie die Buddenbrooks, er gibt in seinen Romanen "Beate und Mareile" "Dumala", "Wellen", "Abendliche Häuser", "Fürstinnen" fast novellistische Einzelbilder; sie schließen sich zu einem Gesamtbild von epischer Bedeutung.
Hanka spazierte nachdenklich nach Hause. Beate lag auf einem Langstuhl und blickte regungslos an die Decke. »Schläfst du, Beate?« fragte Hanka väterlich. Sie verdrehte die Augen und erwiderte, mit den Füßen unter dem Kleid strampelnd: »Ich langweile mich, ich langweile mich.« Hanka schwieg betroffen.
Freundlich und eilfertig bot ihm Agnes von den Überresten der Mahlzeit und obwohl er hungrig war, schüttelte Specht den Kopf und deutete scherzhaft auf seine Magengegend. Beate hatte nicht aufgehört den Lehrer fest anzublicken.
Warum? was ist denn geschehen?« »Ich möchte nicht mehr darüber sagen,« antwortete Arnold. »Aber weil wir so darüber sprechen und denken, gerade so und nicht anders und weil wahrscheinlich auch andere Menschen glauben, daß der Doktor Hanka nicht weiß, wie es die Beate seinerzeit in Podolin getrieben hat, so fragt es sich, ob man dem Mann nicht reinen Wein einschenken muß.«
Er schob die Lippen vor, machte eine Schnauze, drehte den Hals wie eine Ente im Wasser und sagte, es tue ihm leid, daß er morgen schon wieder abreisen müsse. Beate wiederholte es lauter für Agnes und diese sah ihn vorwurfsvoll an. Das junge Mädchen ging bald schlafen, und die Geschwister hatten eine ernsthafte Unterredung.
Da die Unbeweglichkeit dieser Züge sie enttäuschte, fuhr sie mit berechneter Steigerung fort: »Hanka ist verreist und niemand weiß wohin. Beate hat ein Verhältnis mit Pottgießer, Ihr Freund, Maxim Specht, hat die beiden miteinander bekannt gemacht. Alle Welt spricht davon, jetzt erst, obwohl die Geschichte schon Monate alt ist. Nun? was sagen Sie dazu? Ist das nicht entsetzlich?
Während er noch in Nachdenken versunken war, es fing schon an zu dämmern, klang ein überraschtes Ach an seine Ohren. Beate stand hinter ihm und mit ihr war Maxim Specht gekommen. Beate, indem sie eine ungeschickte Tanzstundenhöflichkeit annahm, machte die beiden Männer miteinander bekannt. Der Lehrer und Beate sahen belustigt und aufgeräumt aus.
Hanka stellte allerlei Betrachtungen über das Landleben an, rauchte schweigend seine Zigarette und sandte bisweilen einen kurzen Blick nach Beate. Agnes trug zu essen auf, wie für eine Soldaten-Kompanie. Dabei entschuldigte sie sich, daß sie dies oder jenes nicht habe bekommen können. Beate reichte Hanka eine Schüssel um die andere, so daß er sich in eine Art Betäubung hineinaß.
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