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Aktualisiert: 12. Mai 2025


Wenn er ihm dann nach langer Sitzung die hohen Vorbilder pries, die ihn begeisterten, einen Zeno, einen Epiktet und vor allen den Kaiser mit dem Philosophenbart, den göttlichen Marc Aurel, sagte wohl der Blinde, der indessen an seinem Strohgeflecht gesessen hatte, traurig und müde: "Ach, Mirabili, ich kenne diese vornehmen Herren nicht, und es will mir nicht gelingen, mich mit ihnen auf den Thron der Tugend zu setzen."

Das hab ich längst heraus. Doch ist es gut, daß er dafür gelte, sonst wären Reiter und Gaul in der Flamme geschmolzen." Der kleine Abt hob sich auf die Zehen und wisperte dem großen Kaiser ins Ohr: "Es ist der Philosoph und Heide Marc Aurel." "Wirklich?" lächelte Karl.

An solche Grundsätze knüpft Marc Aurel die Betrachtung, wie wenig eine Persönlichkeit, ganz einerlei ob sie bedeutend oder unbedeutend sei, im großen Strom des Daseins gelte. Deshalb ist es verkehrt, Vergängliches zu sehr zu lieben, sein Herz an Sterblichkeit zu hängen und Ruhm als heiliges Gut zu begehren.

Diesem Verneinen und Ablehnen steht als positiver Kern der Lehre die Pflichttreue gegenüber, trotz der Eitelkeit und Vergänglichkeit allen Strebens der Sterblichen. Seiner Lebensstellung und seinem kräftigeren Charakter entsprechend hält Marc Aurel nachdrücklicher an den Pflichten des Einzelnen der menschlichen Gesellschaft gegenüber fest, als es die Stoiker im allgemeinen und der phrygische Sklave Epiktet im besonderen getan. Aus diesem Grund lehnte er das Christentum vollständig ab, wenn er auch wie die Christen Duldung und allgemeine Menschenliebe verlangte. Er spricht fast immer von Göttern, manchmal von "dem Gott" und selten von "Zeus", der ihm als Gesamtausdruck der Gottheit vorschwebt.

Als Kaiser Hadrian am 10. Juli 138 zu Bajä starb, bestieg Antonin den Thron und berief sofort Marc Aurel an seine Seite, ihn in alle Geheimnisse der Regierungskunst einzuweihen. Die frühere Verlobung wurde aufgehoben und die Vermählung mit Faustina, der Kaisertochter, gefeiert. Nun war im römischen Reich jene Zeit angebrochen, die Platos Ideal vom Staate nach einer Richtung hin zu erfüllen schien.

Der gekrönte Apostel der Menschenliebe wie Stuart Mill den Kaiser Marc Aurel genannt hat hoffte nach dem Tod Antonins (im März 161) die friedliche, sonnige Zeit der Philosophenherrschaft weiter zu führen und sein Ideal eines Herrschers in sozialer Fürsorge zu verwirklichen. Aber das Schicksal, das ihm einen herrlichen Lebenssommer gewährt, gab ihm einen desto stürmischeren Herbst. Hungersnot und Pest suchten Rom und die römischen Provinzen heim, schwere Kriege mit den Parthern und Markomanen brachen aus, Aufstände wie derjenige in

»Wer ist wohl der Kaiserfragte er den Freund, »dort auf dem Siegeswagen, mit dem geflügelten Blitz in der Hand, wie ein Jupiter Tonans?« – »Es ist Marc Aurelsagte Julius und wollte weitergehen. – »O bleib doch! Und wer sind die vier Gefesselten mit den langwallenden Haaren, die den Wagen ziehn

Erst als die geistige Bewegung der Renaissance mit dem Humanismus einsetzte, begann außer Plato auch die Stoa beachtet zu werden, wenn sich auch die Wertschätzung zunächst auf Seneca beschränkte. Doch es war noch ein weiter Weg zurückzulegen, bis Spinoza in seinem Ideal des Weisen eine Gestalt schuf, die sich wohl mit Marc Aurel vergleichen läßt.

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