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Aktualisiert: 9. Mai 2025
VI. Ein Wort für die Duogamie „Geschaffen hat euch Gott, aber verheiraten müßt ihr euch selbst.“ R. L. Stevenson. Am Tage nach der höflichen Tafelrunde kamen Isolda, Miranda und Amoret zu mir zum Tee, und ich erzählte ihnen von der Diskussion des vorigen Abends über die Polygamie.
Wenn wir die Kinder aus dem Spiel lassen könnten, wäre die Neugestaltung der Ehebedingungen recht einfach. Aber meine Freundin Amoret hat dieses Problem sehr richtig „die Sackgasse aller Reformen“ genannt.
„Ja, ich fürchtete, daß ihr den wunden Punkt bald herausfinden würdet“, sagte Amoret bedauernd. „Natürlich wäre es schrecklich, zweierlei Dienstboten zu beaufsichtigen zu haben. Ein Gatte könnte sich vier oder fünf leisten und der andere nur ein bis zwei, und jede Dienerschaft würde in Abwesenheit der Frau außer Rand und Band geraten.“
Du kannst mich aus der Liste der Duogamistinnen streichen, Amoret, bis die Dienstbotenfrage durch die Erfindung irgend einer neuen Maschine oder den Import von Chinesen gelöst ist.“ „Vielleicht“, warf Amoret hoffnungsvoll ein, „würde dein ‚Zweiter‘ darein willigen, im Hotel zu leben?“
„Das wäre ja geradezu die Lösung für alles“, rief Amoret verzückt. „Wenn Theodor unausstehlich gewesen ist, würde ich auf und davon gehen zu meinem „Zweiten“ und doch mit dem Gefühl, ihn nicht zu vernachlässigen, da er zu seiner „Zweiten“ gehen könnte!
„Darauf war ich gefaßt, daß eine von euch die Römer erwähnen wird,“ warf Amoret ein, die bei all ihrer Leichtfertigkeit eine gewisse humoristische Verschmitztheit besitzt. „Das ist ein unvermeidlicher Zug aller Diskussionen über die Ehe.
„Sag sie uns“, riefen die drei Anwesenden einstimmig. „Noch nicht, erledigen wir erst die Römer. Ich vertraute neulich einem Mann meine Idee an; nachdem er mir wie üblich die Römer vorgesetzt hatte, ging ich und sah im Gibbon nach.“ Allgemeines Lachen unterbrach sie. Die Vorstellung, daß unser Schmetterling Amoret über dem Gibbon büffeln sollte, war zu komisch.
„Ohne das Gefühl, irgend ein Unrecht zu tun,“ ergänzte Amoret, deren sichtliche Erfahrung in Gewissensskrupeln mir etwas verdächtig erschien. „Liebe Kinder, es tut nicht gut“, sagte Miranda plötzlich. „Es tut nicht gut aus ist’s mit der Duogamie! Denkt an die Dienstboten!“ „Entsetzlich, die Dienstboten!“ sagte Isolda bestürzt.
Aber Theodor gab nach. „Er pflegte es für sehr unrecht von mir zu halten, daß ich ganz gern andere Männer in mich ein bißchen verliebt sehe,“ sagte Amoret, „aber ich erklärte ihm, daß ich es gern habe, weil es mir ein so schönes Machtgefühl gibt und dem Leben eine Würze verleiht.
„Nun vielleicht, wenn die Duogamie üblich wäre, hätte sie sich nach einer umgesehen,“ sagte Amoret, „ich bin überzeugt, die meisten Frauen könnten einen zweiten Gefährten finden. Aber übrigens ist ja kein System vollkommen, und es gibt eine Menge Frauen, die überhaupt keinen zweiten Mann haben möchten und nur zu froh wären mit einer Ruhepause, in der man keine Diners anzuschaffen braucht.
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