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Das Schloß bildete zusammen mit der Hofkirche einen grauen, unregelmäßigen und unübersichtlichen Komplex mit Türmen, Galerien und Torwegen, halb Festung, halb Prunkgebäude. Verschiedene Zeitalter hatten an seiner Ausgestaltung gearbeitet, und große Partien waren baufällig, verwittert, schadhaft, zum Bröckeln geneigt. Es fiel steil ab zum westlichen, tiefer gelegenen Stadtteil, zugänglich von dort auf brüchigen, von rostigen Eisenstangen zusammengehaltenen Stufen. Aber dem Albrechtsplatz war das gewaltige, von kauernden Löwen bewachte Hauptportal zugewandt, zu dessen Häupten ein frommes, trotziges Wort: »Turris fortissima nomen Domini«, halb nur noch leserlich, eingemeißelt stand. Hier war Wache und Schilderhaus, Ablösung, Trommeln, Parade und Auflauf von Gassenbuben

Albrecht hatte das Arbeitszimmer seines Vaters übernommen es war immer das Arbeitszimmer der regierenden Herren gewesen und lag im ersten Stockwerk zwischen einem Adjutantenzimmer und dem im täglichen Gebrauch befindlichen Speisesaal, gegen den Albrechtsplatz, den die Fürsten von ihrem Schreibtisch aus stets überblickt und überwacht hatten.

Es ist auf der Albrechtsstraße, jener Verkehrsader der Residenz, die den Albrechtsplatz und das Alte Schloß mit der Kaserne der Gardefüsiliere verbindet um Mittag, wochentags, zu einer gleichgültigen Jahreszeit. Das Wetter ist mäßig gut, indifferent.

Stand nicht auf dem Albrechtsplatz noch heutigestags ein Dienstmann, der mit seinen zu hoch sitzenden Wangenknochen und seinem grauen Backenbart auf derbe und niedrige Art genau aussah, wie der verstorbene Großherzog ausgesehen hatte? Und traf man nicht des Prinzen Klaus Heinrichs Züge auf dieselbe Weise im niederen Volke wieder? Es war nicht so mit seinem Bruder.

Das Regiment, dem die Ehre zuteil werden sollte, Klaus Heinrich zu seinen Offizieren zu zählen, war auf dem Albrechtsplatz in offenem Viereck aufgestellt. Viele Federbüsche wehten in der Mitte; die Prinzen des Hauses, die Generale waren anwesend. Photographische Apparate waren an mehreren Stellen auf den Ort der Handlung gerichtet.

Nach dem Souper jedoch bereiteten die Studenten und das Volk dem jungen Paare eine Huldigung mit Ständchen und Fackelzug auf dem Albrechtsplatz. Flackerndes Licht und ungeheuerer Lärm herrschten da draußen.