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Aktualisiert: 19. Juni 2025
„Jedenfalls,“ sagte Graf Platen, „werden Eure Majestät nach reiflicher Erwägung beschließen, die Legion definitiv aufzulösen und eine Auswanderung der Leute nach Algerien möglichst zu inhibiren. Es ist aber nöthig, diesen Beschluß schleunigst auszuführen, damit vor dem 1. April Alles beendet sei und mit dem neuen Rechnungsjahr die Belastung unserer Kasse fortfalle. Wenn also Eure Majestät befehlen, den Major von Adelebsen dorthin zu senden, so
„Ich habe Sie nunmehr aufzufordern,“ sagte Herr von Adelebsen, „zur Erklärung darüber, was Sie über Ihre Zukunft beschlossen haben. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie die Ihnen zustehende Pension von Seiner Majestät erhalten können oder aber eine einmalige Abfindungssumme, wenn Sie das vorziehen. Geben Sie mir Ihre Erklärung, wohin Sie nachher zu gehen beabsichtigen.“
„Nun aber,“ sagte er nach einem augenblicklichen Schweigen, indem er abermals zum Grafen Platen hinüberblickte, „hat uns vor vier Wochen der Herr Major von Adelebsen und der Herr von Münchhausen, welche die Standquartiere der Emigranten bereisten, mitgetheilt, daß Eure Majestät die Colonie in Algerien nicht wollten, daß Sie vielmehr die Legionaire entlassen würden und Jeden auffordern ließen, zu erklären, wohin er zu gehen beabsichtigte.
Herr von Adelebsen verneigte sich, indem ein leichtes Lächeln der Befriedigung um seine Lippen spielte und verließ das Zimmer. „Graf Platen,“ rief der König, indem er sich wieder in seinen Lehnstuhl niedersetzte, „Sie werden mir eine zweite Ausfertigung des Befehls vorlegen, ich werde meine Unterschrift unter demselben beglaubigen lassen.
„Sie sind militairpflichtig gewesen,“ sagte Herr von Adelebsen. „Haben Sie es sich überlegt, daß man Sie vielleicht bestrafen und in die preußische Armee einstellen wird? Es läge vielleicht, wenn Sie sich dieser Gefahr nicht aussetzen wollen, in Ihrem Interesse, wie sich viele andere Ihrer Kameraden bereits entschlossen haben, nach Amerika zu gehen
Zugleich lassen Sie Vollmachten für den Major von Adelebsen ausfertigen, damit er alle Functionen des Majors von Düring sofort übernehmen könne. Er soll auf der Stelle nach Paris reisen, um die Auflösung der Legion durchzuführen.“
„Ich muß aber ausdrücklich bemerken,“ sagte Herr von Adelebsen, „daß Seine Majestät mir befohlen haben, ganz bestimmt zu erklären, daß Diejenigen, welche nach Algier gehen, niemals auf irgend eine Unterstützung von seiner Seite zu rechnen haben. Bedenken Sie, was es heißt, in einem ganz fremden Lande unter unbekannten Verhältnissen sich eine Existenz zu gründen.“
„Die Officiere erklären nun,“ sagte Herr von Adelebsen, „daß sie es für ein Gebot ihrer Ehre hielten, die Emigranten, welche sie so lange Zeit unter ihrem Befehl gehabt und welche sich ihnen voll Vertrauen angeschlossen hätten, ja, welche sie in dem kritischen Augenblick des Jahres 1867 zum Theil selbst zur Emigration veranlaßt hätten, nicht schutz- und rathlos im fremden Lande zu verlassen.
Der Kammerdiener trat ein und sprach: „Der Ordonnanzofficier Major von Adelebsen bittet um die Erlaubniß, Eurer Majestät eine Meldung machen zu dürfen.“ „Er soll kommen,“ rief der König etwas verwundert. Major von Adelebsen trat ein. Er war ein Mann von einundvierzig Jahren, etwas über Mittelgröße, von magerer Gestalt und eckigen, wenig eleganten Bewegungen.
Sie Alle standen in Reihen an der einen Seite des Zimmers und blickten ernst und finster nach dem Tisch hin, an welchem der Major von Adelebsen, der Ordonnanzofficier des Königs Georg, saß und auf welchem Actenpackete und eine Anzahl von Bankbillets und Goldrollen lagen.
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