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Mitten aus diesen Scharen ragte eine weiße Standarte empor, darauf ein springender Löwe in blauer Seide gestickt war. Es war das große Banner der Stadt Brügge, das so lange den Lilien hatte weichen müssen.

Allmählich drang er mehr und mehr nach dem Lager der Franzosen vor, und es schien, als ob er es erreichen wollte. Doch das war gar nicht seine Absicht. Als er die Mitte der französischen Scharen erreichte, wandte er sich seitlich der Standarte von Navarra zu und riß sie dem Fahnenträger aus der Hand.

Sie bestand aus dreitausendsechshundert Lanzenreitern, die das Königreich Navarra gestellt hatte. An ihrer gleichmäßigen Bewaffnung konnte man wohl bemerken, daß es erlesene, wohlgeübte Truppen waren. Vor dem ersten Gliede ritt der Fahnenträger mit der großen Standarte von Navarra.

Daß er es auf die Standarte abgesehen hatte, ließ er sich nicht merken; ja, er kehrte ihr sogar den Rücken zu. Aber plötzlich wandte er sich um, hieb dem Fahnenträger jählings den Arm ab und zerriß das gefallene Banner in Stücke.

Zitternd vor Rührung umschlang er die Standarte und umarmte so den blauen Löwen. Er barg sein Haupt in den Falten der Seide und weinte regungslos einige Augenblicke. Dann ließ er die Fahne los und warf sich in höchster Erregung an De Conincks Brust.

In dem ersten Glied der Eskadron schwankte die Standarte in den Händen eines schönen Knaben hin und wider; er hielt sie fest, ward aber vom aufgeregten Pferd widerwärtig geschaukelt, sein anmutiges Gesicht brachte mir, seltsam genug, aber natürlich, in diesem schauerlichen Augenblick die noch anmutigere Mutter vor die Augen, und ich musste an die ihr zur Seite verbrachten friedlichen Momente gedenken.

Wir Menschen in unsrer Bedürftigkeit können keinen Stern vom Himmel herunterreißen, um ihn auf die Standarte zu nageln, und der Cherub mit dem Flammenschwert, der uns aus dem Paradies in die Wüste hinausstieß, ist nicht bei uns geblieben, um über uns zu richten.

Als Robert d'Artois das sah, wurde er wie wahnsinnig; er setzte mit einigen furchtlosen Rittern über den Bach und drang auf Gwijdes Scharen ein. Nach kurzem Gefecht, in dem eine Menge Vlaemen fielen, ergriff Robert d'Artois einen Zipfel der großen Standarte von Flandern und riß ein Stück mit der vordersten Klaue des Löwen davon ab.

Um so herrlicher prangt die purpurne Standarte, um so fester wird des Volkes Recht besiegeltMeister Brakels ließ De Coninck nicht fortfahren: »Was Ihr auch sagen mögt, ich wiederhole, es ist keine Schande für uns, einem fremden Fürsten zu unterstehen; im Gegenteil sollten wir uns freuen, daß wir nunmehr dem großen Frankreich zugehören.

Wahrlich, Vaterlandsliebe erweckt im Menschen edle Gefühle. Wie von Sinnen stürzte Breydel vorwärts, erreichte die Standarte und streckte mit sichtlicher Ungeduld beide Hände nach dem Löwen aus. De Coninck reichte ihm das Banner und sprach: »Hier, mein Freund, nun haben wir es zurückerobert, das Sinnbild der Freiheit unserer VäterBreydel antwortete nichts, sein Herz war zu voll.