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Und wenn ich mich dagegen verwahre, so glaubt man mir ebenso wenig, wie Mancher dem Märchen glaubt. Aber, wie jedes echte Märchen doch endlich einmal zur Wahrheit wird, so wird auch alles an mir zur Wahrheit werden, und was man mir heut nicht glaubt, das wird man morgen glauben lernen. Also alle meine Reiseerzählungen, die ich zu schreiben beabsichtigte, sollten bildlich, sollten symbolisch sein.

Ich habe Heinrich Keiter geachtet, wie Jedermann ihn achtete. Ich erkenne alle seine Verdienste an, und es tut mir noch leid, daß ich damals gezwungen war, Charakter zu zeigen. Es ging nicht anders. Ich mußte die Buchform meiner "Reiseerzählungen" nach dem Texte des "Hausschatzes" drucken lassen und durfte darum nicht zugeben, daß an meinen Manuskripten herumgeändert wurde.

Eine Kritik, die so unwissend, so unerfahren, so selbstüberhebend und so wenig maßhaltend ist wie diese hier, die bildet eine Gefahr nicht nur für die Literatur, sondern für das ganze Volk. Ich habe in diesen meinen "Reiseerzählungen" genau so geschrieben, wie ich es mir einst vorgenommen hatte, für die Menschenseele zu schreiben, für die Seele, nur für sie allein.

Ich legte mir eine Art von Buchhaltung über diese Pläne und ihre Ausführung an; ich habe sie mir heilig aufgehoben und besitze sie noch heut. Jeder Gedanke wurde in seine Teile zerlegt, und jeder dieser Teile wurde notiert. Ich stellte sogar ein Verzeichnis über die Titel und den Inhalt aller Reiseerzählungen auf, die ich bringen wollte.

Gibt man aber ehrlich und der Wahrheit gemäß zu, daß meine "Reiseerzählungen" nicht als Jugendschriften verfaßt worden sind, so ist der jetzt landläufig gewordenen Behauptung, daß sie schädlich sind, aller Boden entzogen. Es lese sie doch nur der, dem sie nicht schädlich sind; ich zwinge ja keinen Andern dazu! Weshalb und wozu die Vorwürfe alle, die man mir jetzt in hunderten von Zeitungen macht?

Diese Andeutung gebe ich eben in Märchen, die meinen erzählenden Gleichnissen eingeschoben sind und die Punkte bilden, um welche sich das Interesse des Lesers konzentriert. Die künstlerische Kritik braucht sich also mit meinen Reiseerzählungen nicht zu befassen, weil es gar nicht meine Absicht ist, ihnen eine künstlerische Form oder gar Vollendung zu geben.

Und was ich zu sagen hatte, das mußte ich suchen lassen; ich durfte es nicht offen vor die Türen legen, weil man Alles, was man so billig bekommt, liegen zu lassen pflegt und nur das zu schätzen weiß, was man sich mühsam zu erringen hat. Es wäre ein unverzeihlicher Fehler gewesen, gleich von vornherein anzudeuten, daß meine Reiseerzählungen bildlich zu nehmen seien.

Man sieht, daß ich ein echt deutsches, also einheimisches, psychologisches Rätsel in ein fremdes orientalisches Gewand kleide, um es interessanter machen und anschaulicher lösen zu können. Das ist es, was ich meine, wenn ich behaupte, daß alle diese Reiseerzählungen als Gleichnisse, also bildlich resp. symbolisch zu nehmen sind.

Wir mieteten uns eine Etage des oberen Marktes und hätten da unendlich glücklich leben können, wenn uns ein solches Glück beschieden gewesen wäre. Ich schrieb damals schon einige Jahre für Pustet in Regensburg, in dessen "Deutschem Hausschatz" meine "Reiseerzählungen" erschienen. Die Firma Pustet ist eine katholische und der "Deutsche Hausschatz" ein katholisches Familienblatt.

Der Abt scheint hier wie dort Ildefons Schober zu heißen. Ist es vielleicht derselbe? Nicht in Seckau und nicht in Beuron, sondern anderwärts, haben die Benediktiner mir meine "Reiseerzählungen" ohne mein Wissen in Menge nachgedruckt, bis ich es ihnen untersagte.