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Noch schärfer aber drückt der Reisbau den nach den verschiedenen Orten wechselnden Einfluss der klimatischen Verhältnisse aus, indem er zugleich mehr als irgend eine andere Beschäftigung des täglichen Verkehrs bestimmend auf das Leben der Eingeborenen einwirkt.

Nicht nur weltlichen, sondern auch geistigen Mächten gegenüber muss ein Häuptling die Interessen der Seinen vertreten; daher leitet er alle bei den Ackerbaufesten stattfindenden religiösen Zeremonien ein. Da jedes Verfahren, das der Reisbau erfordert, mit einer religiösen Feier begonnen werden muss, giebt der Häuptling das Zeichen für den Anfang jeder neuen Periode.

In sicheren Gegenden wohnen die Familien oft weit auf den Feldern zerstreut, wodurch der Stammverband oft gelockert wird. Die den Reisbau begleitenden religiösen Feste sind bei allen Stämmen etwas verschieden, nur die ihnen zu Grunde liegenden Vorstellungen sind überall die gleichen.

Von allerlei andern Raritäten besitzt das Museum mancherlei. Ich merkte mir zwei chinesische Tuschkästchen, wo auf den Stücken des einen die ganze Zucht der Seidenwürmer, auf dem andern der Reisbau vorgestellt ist, beides höchst naiv genommen und ausführlich gearbeitet.

Die Kajan achten nämlich auch beim Hausbau streng auf die Vorzeichen und trafen daher wie beim Reisbau, um einem eventuellen ungünstigen Bescheid zu entgehen, die Vorsichtsmassregel, die Arbeitsperiode nachts einzuleiten, da die wahrsagenden Vögel dann schlafen.

Wie sehr nun endlich durch die wechselnden klimatischen Bedingungen der verschiedenen Provinzen der Reisbau, und damit auch das Leben des Menschen, beeinflusst werden muss, geht aus der einfachen Thatsache hervor, dass der Reis mag es nun Bergreis oder Sumpfreis sein eine bestimmte Quantität Feuchtigkeit neben hinreichender Wärme und Nahrungebestandtheilen des Bodens braucht, die also weder zu gross, noch auch zu klein sein darf.

Wo aber in den hohen Bergthälern oder gar auf den 5-6000' hohen Bergzügen die Bewohner im feuchten, nur Fichten, Gras und eine gesellig lebende Farre erzeugenden Boden nach Gold wühlen oder an den schroffsten Abhängen mit unsäglicher Mühe Felsblöcke zu einer Mauer aufthürmen müssen, um sich einen kleinen Fleck horizontalen Landes für ihren Reisbau zu gewinnen; da steht das vorherrschende Indigblau, das mitunter von ursprünglich weissen Streifen unterbrochen wird, mit dem düsteren Sinn und dem vielen Nebel der Landschaften und dem dunkeln Grün der Fichtenwaldungen in Einklang.

Wir fanden für die Hartnäckigkeit, mit der die Ma-Suling am Merasè wohnen bleiben, darin eine Erklärung, dass der Fluss durch ein besonders breites und ebenes Tal strömt, das für den Reisbau sehr geeignet sein muss.

Ausser bei zu grosser Nässe wird mit dem Reisbau auch dann noch mit einer Verspätung angefangen, wenn die letzte Ernte besonders günstig ausgefallen war. In solchen reichen Zeiten begeben sich die Männer auf Handelsreisen, bauen Böte, bessern das Haus aus, oder verrichten sonstige Arbeiten, die sie während der Zeit drückender Feldarbeit nicht vornehmen können.

Die prozentweise Belohnung, die europäischen und eingeborenen Beamten für Produkte zusteht, die in Europa verkauft werden sollen, hat den Reisbau derart in den Hintergrund gedrängt, dass in etlichen Landschaften eine Hungersnot aufgetreten ist, die den Augen der Nation durch kein Kunststück mehr entzogen werden konnte.