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Plessing hatte sich seitdem zu einem geachteten Schriftsteller erhoben. Aber sein früherer Trübsinn war nicht von ihm gewichen. Noch immer schien er nach einem Unerreichbaren zu streben. Das Gespräch zwischen ihm und Goethe gerieth bald in Stocken, als die Erinnerung an frühere Verhältnisse, auf die er immer wieder zurückkam, erschöpft war.

In Duisburg wusst' ich einen einzigen alten Bekannten, den ich aufzusuchen nicht versäumte: Professor Plessing war es, mit dem sich vor vielen Jahren ein sentimental-romanhaftes Verhältnis anknüpfte, wovon ich hier das Nähere mitteilen will, da unsere Abendunterhaltung dadurch aus den unruhigsten Zeiten in die friedlichsten Tage versetzt wurde.

Er schied von ihnen mit den wohlthuenden Eindrücken, welche die Betrachtung der Gemäldegallerie in dem benachbarten Düsseldorf auf ihn gemacht hatte. In Duisburg fand Goethe einen alten Bekannten wieder, den Sohn des Professors Plessing, den er vor sechzehn Jahren, wie früher erwähnt, auf seiner damaligen Harzreise in dem Gasthofe zu Wernigerode kennen gelernt hatte.

Mehrere Stellen darin bezogen sich auf den Sohn des Superintendenten Plessing in Wernigerode, einen talentvollen, doch zum Theil durch das Lesen des "Werther" in eine unheilbare Schwermuth versunkenen jungen Mann, den Goethe im Gasthofe zu Wernigerode kennen gelernt hatte.

Zu manchem andern, brieflichen und persönlichen Zudrang erheilt ich in der Hälfte des Jahrs 1776, von Wernigerode datiert, Plessing unterzeichnet, ein Schreiben, vielmehr ein Heft, fast das Wunderbarste, was mir in jener selbstquälerischen Art vor Augen gekommen: man erkannte daran einen jungen, durch Schulen und Universität gebildeten Mann, dem nun aber sein sämtlich Gelerntes zu eigener innerer, sittlicher Beruhigung nicht gedeihen wollte.

Darauf erwiderte ohne weiteres Bedenken der Kellner: es werde mir gewiss mit der Gesellschaft des Herrn Plessing gedient sein, dem Sohn des Superintendenten; als Knabe sei er schon in Schulen ausgezeichnet worden und habe noch immer den Ruf eines fleißigen guten Kopfs, nur wolle man seine finstere Lauen tadeln und nicht gut finden, dass er mit unfreundlichem Betragen sich aus der Gesellschaft ausschließe.