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Als Stephan nach Rom zurückgekehrt war und die Franken zu lange zögerten, ihn von den Langobarden zu befreien, schrieb er einen Brief nach dem andern an Pipin, und als derselbe immer noch nicht kam, griff er zu einem ebenso dummen wie schamlosen Betrug, der aber trotzdem gescheit war, da er bei den abergläubischen Franken Erfolg hatte.

Pipin ließ sich in Paris von Stephan salben, und dieser entband ihn feierlich des Eides, den er seinem Könige geleistet, und tat die Franken, wenn sie Pipin und seine Nachfolger nicht als Könige anerkennen würden, in den Bann.

Nach Gregors und Martells Tod wurde der folgende Bischof von Rom, Zacharias, wieder arg von den Langobarden bedrängt und sah nirgends Trost und Hilfe als bei den Franken. Hier führte der Sohn Karl Martells, Pipin, das Schwert des Reiches und hatte große Lust, den schwachen König Childerich III. zu entthronen.

Wenn auch Pipin sich sehr demütig zeigte, so fiel es doch seinem Sohn, Karl dem Großen, obwohl er sich in Rom vom Papst zum Kaiser krönen ließ; nicht im allerentferntesten ein, sich diesem unterzuordnen; er betrachtete ihn als den ersten Reichsbischof, denn er selbst trat in alle Rechte, welche sonst der römische Kaiser ausgeübt hatte.

Von ihm verdient noch bemerkt zu werden, dass er einen Bischof, namens Virgilius, in den Bann tat und als Ketzer verdammte, weil derselbe behauptet hatte, "dass die Erde eine Kugel sei und dass auf der andern Seite derselben Menschen wohnten, die uns die Fußsohlen zukehrten". Bedrängt von den Langobarden, begab er sich in Person zu Pipin.

Das tapfere Volk war bereits so sehr von päpstlichem Aberglauben umgarnt, dass die Dreistigkeit des Stephanus sie nicht empörte, sondern vielmehr die Macht Pipins befestigte. Dieser zeigte sich dankbar; er schenkte dem römischen Bischof das Exarchat, nämlich die heutige Romagna und Ankona, ein Land, welches Pipin gar nicht zu verschenken hatte, da es ihm nicht gehörte!

Stephan schickte nämlich einen Brief des Apostels Petrus an Pipin, seinen Sohn und die fränkische Nation, in welchem der Apostel auf die Langobarden schimpft, dringend um Hilfe bittet, aber dem Frankenkönig mitteilt, "dass, wenn er nicht helfen wolle, er vom Reich Gottes ausgeschlossen sei".

Zacharias wusste es nun so zu lenken, dass die fränkischen Stände an ihn die Frage richteten: "Ob nicht ein feiger und untüchtiger König des Thrones beraubt und ein würdigerer an seine Stelle gesetzt werden dürfe?" Der römische Bischof antwortete: "Ja" und machte sich dadurch den nun zum Frankenkönig erwählten Pipin zum Freunde. Zacharias erlebte aber die Früchte seiner Politik nicht.

Der Titel also, den ein meuchelmörderischer Schurke Phokas erteilte; die Schenkung ihm nicht gehörigen Gutes, welche ein Usurpator, Pipin, machte, und eine ganz gemeine Fälschung, diese pseudoisidorische Dekretalen, bilden die unheilige Dreieinigkeit, auf welcher die päpstliche Macht gegründet ist. Mord, Diebstahl, Fälschung! Ein sauberes Fundament!