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Ja ihr könntet bei ihm noch alle Tage in die Lehre gehenTühi, der keinen Betrug witterte, gab dem Knaben den Dudelsack in die Hand. Ob man da ein Wunder sah! Statt des Knaben steht plötzlich der alte Pikne selber da und bläst den Dudelsack so gewaltig, daß der böse Geist mit sammt seinem Gesinde zu Boden stürzt.

Dadurch hoffte er jetzt des Donnerer's Vater am meisten zu ärgern und die Macht desselben zu schwächen, daß er das Werkzeug versteckte, welches bis dahin das schlimmste Züchtigungsmittel für die Bewohner der Hölle gewesen war. Als nun Pikne, aus dem Schlafe erwachend, die Augen weit aufsperrte, sah er alsbald, welch einen Verlust ihm, derweil er schlief, der Feind verursacht hatte.

Der alte Tühi nun, der sonst ungeschlacht wie ein Kalb und in allen Stücken einfältig war, hatte doch seine Haut immer vor Pikne zu wahren gewußt. Sonst fürchtete er Pikne's Dudelsack wie die Pest, so daß er schon von weitem davon lief; jetzt aber konnte er schon etwas mehr wagen.

Da traf es sich einmal, daß Pikne, von dem beständigen Wachen müde geworden, eingenickt war und bald wie ein Sack schlief; unglücklicherweise hatte er vergessen, sich seinen Dudelsack zu Häupten zu legen, wo das Instrument sonst immer seinen Platz fand. Der tiefe Schlaf verschloß ihm Augen und Ohren so fest, daß der Mann weder sah noch hörte, was in seiner Nähe vorging.

Pikne eilte darauf mit dem Fischer von dannen, sehr erfreut, daß ihnen die List so vortrefflich gelungen war. Als sie eine Strecke Weges zurückgelegt hatten, setzten sie sich Beide auf den Rand eines breiten Steines, um auszuruhen.

Er kannte manches heimliche Schlupfloch, wo Pikne's Pfeile ihm nichts anhaben konnten: auf dem Meeresgrunde konnte er vor Pikne ohne Sorge sein. Pikne dachte gleich, als er des alten Tühi Tagelang nicht ansichtig wurde, daß er irgendwo unter dem Wasser versteckt säße, doch fand er immer keinen zweckmäßigen Plan, wie er des Feindes habhaft werden und ihm den Dudelsack wieder abnehmen könnte.

Wohl hätte er Altvater die Sache mit den Diebstahl klagen und ihn um Hülfe bitten können, aber dadurch hätte er seine eigene Sorglosigkeit verrathen, und Altvater hätte ihn im Zorn noch obendrein gezüchtigt. Diese Gedanken machten dem Pikne eine Zeitlang viel Sorge, und er flüchtete sich meist an einsame Orte, wo Niemand ihn zu Gesicht bekam.

So hatten Pikne und der alte Tühi eine Zeitlang ihre Kraft aneinander versucht und darum gekämpft, wer von Beiden die Oberhand gewänne. Obwohl die Männer Tag und Nacht einander auflauerten und sich schier die Köpfe zerbrachen, ob sie einen Gewaltstreich verüben oder List anwenden sollten so hatten sie doch noch nicht den passenden Augenblick zur Ausführung ihrer Anschläge gefunden.

Hier begann Pikne zur Lust den Dudelsack zu blasen, worauf er dann dem Fischer erzählte, was für Listen er angewandt, um seinen Dudelsack dem alten Tühi wieder abzunehmen. Während des Gespräches fiel plötzlich Regen, welcher die ausgetrocknete Erde nach sieben Monden wieder erfrischte. Pikne dankte, als er schied, seinem gewesenen Brotherrn und versprach, dessen Gebet immer zu erhören.

Der alte Tühi, der dem Feinde fast immer auf Schritt und Tritt nachspürte, fand den Pikne schlafend, trat sachte auf den Zehen heran, nahm den Dudelsack von der Seite des Schlafenden und machte sich mit seinem Raube auf die Socken.