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Durch einen glücklichen Zufall hatte er beobachtet, wie ein Gewehr langsam aus einer Schießscharte der 40 Meter entfernten feindlichen Barrikade geschoben wurde und mir so durch seine scharfen Künstleraugen das Leben gerettet. Wie mir nachher erzählt wurde, waren an dieser so harmlos aussehenden Stelle schon drei Mann der neunten Kompagnie durch Kopfschuß gefallen.

Alice führte sie von Bild zu Bild; aber sie selbst war mit sich beschäftigt, je länger, je vollständiger. Sie sah alles mit Künstleraugen an. Die beiden andern, die mit den Bildern anfingen, gingen immer mehr dazu über, durch die Bilder einander zu erforschen. Es wurde ein Flüsterspiel mit schnellen Blicken, knappen Worten und leicht andeutenden Fingern.

Um diese Zeit fing Rembrandt an, einer neuen Gattung gewissenhaften Studiums seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. Von des Meisters großer Begabung, seinen Kompositionen durch dichterisch erfundene Landschaft einen stimmungsvollen Hintergrund zu geben, sind uns bisher schon manche Proben geboten worden. Mit dem reizvollen Blatt »der Kanal« aber beginnt im Jahre 1640 die Reihe der Radierungen, in denen Rembrandt Stückchen seines Heimatbodens schlicht und treu der Wirklichkeit nachzeichnete und dabei Gegenden, die einem anderen ganz und gar poesielos erschienen wären, künstlerische Reize abgewann, weil er sie eben mit Künstleraugen anschaute. Das Jahr 1641 bringt uns von solchen geistvollen, der Natur nachgeschriebenen Blättern zwei besonders berühmte, »die Windmühle« und »die Strohhütte mit dem großen BaumAuf dem erstgenannten, das auch als »die Mühle Rembrandts« bezeichnet wird, weil lange Zeit die irrige Meinung verbreitet war, Rembrandt, der Müllerssohn, habe in einer Windmühle am Rhein, zwischen Leiderdorp und Koudekerk, das Licht der Welt erblickt, sehen wir nichts als eine Windmühle, ein paar Häuser und einen ganz flachen Horizont; aber welcher feine, namenlose Reiz

Die Frauen gingen alle in hellen, weißen Kleidern, die Mädchen trugen an ihren weißen Röcken farbige, breite Schleifen, die Männer waren einfach gekleidet in hellere Sommerstoffe, Knaben trugen Matrosenkleider, Hunde liefen hinter ein paar Menschen her; im Wasser, in ein Drahtgitter eingeschlossen, schwammen Schwäne herum, etliche junge Leute beugten sich über das Geländer der Brücke und sahen ihnen aufmerksam zu, wieder andere Männer gingen ziemlich feierlich zur Urne und gaben dort ihre Stimmzettel zu den Wahlen ab, die Glocken läuteten zum zweiten oder zum dritten Mal, der See schimmerte blau und die Schwalben flogen hoch oben in der Luft, über die Dächer hinweg, die in der Sonne strahlten; die Sonne war zuerst eine Sonntag-Vormittagsonne, dann eine Sonne schlechthin und dann noch eine Extrasonne für ein paar Künstleraugen, die wohl mit unter der Menge sein mochten; dazwischen grünten und breiteten sich die Bäume der städtischen Parkanlagen aus; unter der dunkleren Baumschattenwelt spazierten wieder andere Frauen und andere Männer; Segelschiffe flogen im Wind auf dem blauen, fernen Wasser, und träge, an Fässer angebundene Boote schaukelten am Ufer; hier flogen wieder andere Vögel und Menschen standen hier still, die die blaue, weißliche Ferne und die Berggipfel betrachteten, die am fernen Himmel wie köstliche, weiße, beinahe unsichtbare Spitzen herunterhingen, als ob der ganze Himmel eine hellblaue Morgenmantille gewesen wäre.