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Es war dies ein Turmgemach, ein runder Raum mit einem einzigen hohen Glasfenster in einer auf einen kleinen Balkon führenden Tür. Ein Hauch von Behaglichkeit wehte durch das Zimmer. Hellsterns Blick fiel zunächst auf einen großen eisernen Geldschrank und dann auf zwei Stahlstiche an der Wand: der Überfall reisender Kaufleute durch die Quitzows und die Verbrennung der Schuldscheine Kaiser Karls

Die Hellsterns besaßen in der Kirche ein Chor, hatten es aber der Familie des Kommerzienrats überlassen und dafür die Sitze unten neben der Sakristei genommen, die für die Besitzer des Auguts reserviert waren. Der Baron vermied es seines Leidens wegen gern, Treppen zu steigen. Die Kirche war groß, doch kahl und dürftig im Innern.

»Natürlichentgegnete Hagen; »du wirst mit den Hellsterns nicht warm werdenGunther widersprach. Man müsse die Leute nehmen, wie sie seien. Ansicht gegen Ansicht. »Ich glaube auch, daß dem Widerstreben des Barons noch andre Befürchtungen zugrunde liegen. Er ist zu klug und zu weltreif, um der Kultur Dämme zu wünschen. Nein, das ist es nicht!

Wenigstens das Nötigste; das übrige sollte während der Hochzeitsreise in Paris besorgt werden, denn Axel behauptete, es gäbe gewisse Dinge in der weiblichen Ausstattung, die man nur in Paris kaufen könne. Er war sehr aufgeräumt und trank sogar gegen seine Gewohnheit einige Gläser von dem vortrefflichen Johannisberger Hellsterns. Er wurde nicht müde, Pläne zu schmieden.

In dieser mehr als einfachen Ausstattung fiel der neue rote Behang über Altar, Kanzel und Taufbecken, den Schellheim gestiftet hatte, um so mehr auf. Er leuchtete weithin, wie das Wort der Verheißung, das von dieser heiligen Stelle ausging. Von den Sitzen der Hellsterns aus konnte man das Augutchor übersehen.

Trotz mäßigen Lebens und vieler, erst in letzter Zeit durch sein Leiden beeinträchtigter Bewegung hatte er schon frühzeitig das leibliche Erbe der männlichen Hellsterns übernehmen müssen: eine lästige Korpulenz. Der Baron war, wenn er aufrecht stand, eine kolossale Erscheinungsehr groß, mit der Schulterbreite eines Enaksohns und falstaffischem Leibesumfang.

Sie warf einen Blick in den Spiegel, ordnete hastig ihr Haar und eilte dann flinken Fußes in das Erdgeschoß hinab. Der Baron saß bei der Arbeitin einem großen, kahlen, gewölbten Gemach, vor einem riesenhaften Tische aus weißem Tannenholz, in dessen Platte ein Halbkreis eingeschnitten war, in den der Lehnsessel Hellsterns weit hineingeschoben wurde, wenn der Alte Platz nehmen wollte.

Sein Maschinenapparat sei ein wahres Wunder. Und all das lohne sich; die geopferten Gelder seien nicht fortgeworfen. Aber man müsse sie eben habenund er, Hellstern, hatte sie nicht. Damals, wie die Hellsterns aus Schweden herübergekommen, waren sie reiche Leute gewesen, aber wo war der Mammon geblieben?

Der Baronshof lag auf einer Anhöhe. Man erzählte sich, der Großvater des jetzigen Besitzers, des Freiherrn von Hellstern, habe ihn auf derselben Stelle erbaut, auf der ehemals das alte Schloß gestanden habe. Das kannte man freilich nur noch der Sage nach. Den Hellsterns war es ergangen wie manch anderm alten Geschlechte. Die Ahnen hatten nichts übrig gelassen für die Nachkömmlinge.

Auf Hellsterns Schoße lagen die neuen Zeitungen und die letzten Briefe Heddas. Sie waren etwas sorgenvoll gehalten. Man hatte schon im Februar die Reisedispositionen ändern müssen. Axel war wieder kränklicher geworden; auf seine zarte Natur hatte auch die unbedeutendste Erkältung starken Einfluß. Die