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Aus den Hauptadern tropft noch das wunderbar rote Blut heraus. »Ist verblutet . . . Den könnt ihr gleich wieder mitnehmen«, sagt der Stabsarzt, reicht dem Sanitäter das Bein. Und wird plötzlich zur Karussellachse der Welt, die sich schwankend um ihn zu drehen beginnt. Farben kreisen. Grün herrscht vor. Vorbei gleiten der Pfarrer mit dem Kelche, der bärtige Bauer, der Gliederkübel, das vierte Bett.

Jeden Tag werden vier bis sechs Tote hinausgetragen. Frisches Stroh, frische Leintücher. Frische Verwundete. Kein Halm auf den Zwischengängen. Ordnung. Der Gliederkübel in der Ecke füllt sich. Und leert sich pünktlich um sechs Uhr abends. Die Strohsäcke liegen genau ausgerichtet in linealgeraden Reihen. Der Stabsarzt sägt. In die Metzgerküche kommt keine Zeitung. Hier wird gelitten.

Und der neben dem Gliederkübel liegende blinde Soldat, dessen schwere Schenkelwunde überraschenderweise verheilte, so daß eine Amputation nicht nötig ist, denkt ununterbrochen und wird sein ganzes Leben lang denken: >Meinetwegen beide Beine weg, beide Arme weg. Nur nicht blind sein. Nicht blind sein. Nie mehr sehen . . . Ich werde meine Frau nie mehr sehen.

Er winkt, macht: »Pst!« »Nun, was denn?« »Es mußte also nicht abgenommen werden? Aber furchtbare Schmerzen habe ich in der WadeDer Sanitäter hat gehört, daß es Reflexgefühle gibt. Er sagt beruhigend: »Das sind nur ReflexschmerzenDes Bauern Bein mit der schmerzenden Wade liegt schon seit zwei Stunden im Gliederkübel. »So, nur Reflexschmerzen?