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Aus den Hauptadern tropft noch das wunderbar rote Blut heraus. »Ist verblutet . . . Den könnt ihr gleich wieder mitnehmen«, sagt der Stabsarzt, reicht dem Sanitäter das Bein. Und wird plötzlich zur Karussellachse der Welt, die sich schwankend um ihn zu drehen beginnt. Farben kreisen. Grün herrscht vor. Vorbei gleiten der Pfarrer mit dem Kelche, der bärtige Bauer, der Gliederkübel, das vierte Bett.

Und unversehens steht der Stabsarzt wieder im Mittelpunkt eines dreifachen Kreises von Irren, die am Boden hocken, lächeln, lachen, schweigen, schwätzen. Einer schreit lustig und ausdauernd »zur Wagendecke empor. Dabei schließt er die Augen; seine Nase bekommt Runzeln, und der gespitzte Mund wirkt klein und rund. »

I hilft ihm nicht. Nur U. Er brüllt mit der ganzen Kraft seiner Lungen: »UuDer Stabsarzt sägt. Einer muß, die Muskeln angespannt, den Arm senkrecht emporrecken und die Luft zurückhalten, so lange zurückhalten, bis der Schrei als wild ansteigendes »O!« aus seinem Munde herausplatzt. Das hilft ihm. Der Stabsarzt sägt. Langsam und unaufhörlich schwingt einer den Oberkörper hin und her.

>Solche und Milliarden ähnliche Erlebnisse, dazu der Hunger, die phantastischen Steuern und Milliarden andere Erlebnisse<, denkt der Stabsarzt und denkt an die >Metzgerküche<, >ballen sich zusammen . . . Und platzen endlich.< Jemand sagt: »Wirklich, eine Sekunde spielt jetzt labil im Raume, schwebt jetzt labil zwischen zwei Ewigkeiten. In dieser Sekunde geschieht der neue Anfang

Tastet den wütenden Schmerz der ganzen Länge nach ab und hat dabei ganz unbegreiflicherweise doch die Empfindung, immerzu in die Luft zu langen, trotzdem er den Schmerz gleichsam in der Hand hält. »Auch das Klosett ist besetzt, Herr Stabsarzt.« »Uu . . .!«

Das vierte Bett in der dunklen Reihe, von der Rückwand aus gezählt, quält den Stabsarzt. Mit diesem vierten Bett hat er Unglück. Entweder sterben ihm die Inhaber des vierten Bettes unter der Säge, oder sie führen sich ganz besonders wild auf.

Wenn er das nicht tut, kann er den Schmerz nicht aushalten. Ganz feines Wimmern neugeborener Katzen. Einer schlürft, als habe er einen zu heißen Bissen im Munde. Bewegung bei der Tür: zwei Amputationsbedürftige werden hereingetragen. »Ganz unmöglich! Kein PlatzDabei sägt der Stabsarzt weiter, ein dünnes Handgelenk durch. Die Bahrenträger bleiben stehen. Ratlos.

Für was?< denkt der Stabsarzt und schneidet erst sauber und exakt ein Pfund Menschenfleisch aus einem Oberschenkel heraus, bevor er zu sägen beginnt. >. . . Viel zu niedrig für ein Kino.< Farben kreisen vor seinen Augen.

Diederich bekundete durch Strammstehen, daß er alles verstehe. „Aber“, wiederholte der Stabsarzt, „ich habe natürlich gewußt, wie Ihr Fall lag.“ Diederich dachte: „Wenn du es nicht gewußt hast, jetzt weißt du es.“ Laut sagte er: „Gestatte mir gehorsamst zu fragen, Herr Stabsarzt: Ich werde doch weiterdienen dürfen?“ „Dafür kann ich Ihnen nicht garantieren“, sagte der Stabsarzt und machte kehrt.

Arg verkatert stand er tags darauf, inmitten anderer jungen Leute, die alle, wie er selbst, ganz nackt ausgezogen waren, vor dem Stabsarzt. Dieser Herr sah angewidert über all das männliche Fleisch hin, das ihm unterbreitet war; an Diederichs Bauch aber ward sein Blick höhnisch.