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Allein die Landesvertreter hatten dies nicht bloss abgelehnt und Vercingetorix im Oberbefehl bestaetigt, sondern auch seinen Kriegsplan unveraendert angenommen. Es war im wesentlichen derselbe, nach dem er bei Avaricum und bei Gergovia operiert hatte.

Waehrend die Masse der Besatzung von Gergovia beschaeftigt war, die Seite, auf der der Sturm erwartet ward, zu verschanzen, ersah der roemische Feldherr sich die Gelegenheit, einen anderen, weniger bequem gelegenen, aber augenblicklich entbloessten Aufgang zu ueberrumpeln.

Noch hatte Caesar, indem er jenem auf Gergovia zurueckenden Korps der Haeduer mit zwei Dritteln des Blockadeheeres entgegengegangen war, dasselbe durch sein ploetzliches Erscheinen wieder zum nominellen Gehorsam zurueckgebracht; allein es war mehr als je ein hohles und bruechiges Verhaeltnis, dessen Fortbestand fast zu teuer erkauft worden war durch die grosse Gefahr der vor Gergovia zurueckgelassenen beiden Legionen.

Die roemische Hauptarmee ihrerseits rueckte am Allier hinab in den Arvernergau. Vercingetorix versuchte, ihr den Uebergang auf das linke Ufer des Allier zu verwehren, allein Caesar ueberlistete ihn und stand nach einigen Tagen vor der arvernischen Hauptstadt Gergovia ^20.

Allein, wenn den Kelten bisher nur ein Teil der roemischen Legionen gegenuebergestanden, so war in den Linien um Alesia Caesars ganze Streitmacht vereinigt und es gelang Vercingetorix nicht, wie es ihm bei Avaricum und Gergovia gelungen war, sein Fussvolk unter dem Schutz der Festungsmauern aufzustellen und durch seine Reiterei seine Verbindungen nach aussen hin sich offen zu halten, waehrend er die des Feindes unterbrach.

Ungeheure Vorraete wurden hier aufgehaeuft und die Armee von Gergovia dorthin beordert, deren Reiterei nach Beschluss der Landesversammlung bis auf 15000 Pferde gebracht ward.

Man wird demnach anzunehmen haben, dass die Arverner nach der Niederlage genoetigt wurden, sich von Gergovia nach dem nahen, weniger festen Nemetum ueberzusiedeln. Es war ein schwerer, entscheidungsvoller Augenblick, als nach dem Abzug von Gergovia und dem Verlust von Noviodunum in Caesars Hauptquartier ueber die nun zu ergreifenden Massregeln Kriegsrat gehalten ward.

Die gehoffte Einnahme von Gergovia hatte sich in eine Niederlage verwandelt, und der betraechtliche Verlust an Verwundeten und Toten man zaehlte 700 gefallene Soldaten, darunter 46 Centurionen war der kleinste Teil des erlittenen Unfalls. Caesars imponierende Stellung in Gallien beruhte wesentlich auf seinem Siegernimbus; und dieser fing an zu erblassen.

Caesar war entschlossen, es hierzu nicht kommen zu lassen, sondern, wie peinlich und selbst gefaehrlich es auch war, unverrichteter Sache von Gergovia abzuziehen, dennoch, wenn es einmal geschehen musste, lieber sogleich aufzubrechen und, in den Gau der Haeduer einrueckend, deren foermlichen Uebertritt um jeden Preis zu verhindern.

Weiter hatte das neue System der Kriegfuehrung: unter dem Schutze der Festungen in verschanzten Lagern dem Feind die Stirne zu bieten bei Lutetia sowohl wie bei Gergovia sich vollkommen bewaehrt. Diese Niederlage endlich, die erste, die Caesar selbst von den Kelten erlitten hatte, kroente den Erfolg, und sie gab denn auch gleichsam das Signal fuer einen zweiten Ausbruch der Insurrektion.