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Noch reichten, als die roemische Umwallung sich schloss, die vorhandenen Lebensmittel aus auf einen Monat und vielleicht etwas darueber; im letzten Augenblick, wo der Weg wenigstens fuer Berittene noch frei war, entliess Vercingetorix seine gesamte Reiterei und entsandte zugleich an die Haeupter der Nation die Weisung, alle Mannschaft aufzubieten und sie zum Entsatz von Alesia heranzufuehren.

Der erste Sturm, der die Belagerten von Alesia und die Entsatztruppen draussen auf die roemische Doppellinie unternahmen, ward abgeschlagen; aber als nach eintaegiger Rast derselbe wiederholt ward, gelang es an einer Stelle, wo die Umwallungslinie ueber den Abhang eines Berges hinlief und von dessen Hoehe herab angegriffen werden konnte, die Graeben zuzuschuetten und die Verteidiger von dem Wall herunterzuwerfen.

Es war mehr als ein grosser Sieg; ueber Alesia, ja ueber die keltische Nation war damit unwiderruflich entschieden. Das Keltenheer, voellig entmutigt, verlief unmittelbar vom Schlachtfeld sich nach Hause.

Wo, wie in den beiden angesehensten mittelgallischen Kantons, dem der Haeduer und dem der Arverner, eine starke roemisch gesinnte Partei bestand, wurde den Landschaften sogleich nach dem Fall von Alesia die vollstaendige Wiederherstellung ihres frueheren Verhaeltnisses zu Rom gewaehrt und selbst ihre Gefangenen, 20000 an der Zahl, ohne Loesegeld entlassen, waehrend die der uebrigen Clans in die harte Knechtschaft der siegreichen Legionaere kamen.

Vercingetorix eilte um so mehr, sich in Alesia einzuschliessen; und wenn Caesar nicht ueberhaupt auf die Offensive verzichten wollte, blieb ihm nichts uebrig, als zum drittenmal in diesem Feldzug gegen eine, unter einer wohlbesetzten und verproviantierten Festung gelagerte und mit ungeheuren Reitermassen versehene Armee mit einer weit schwaecheren Angriffsweise vorzugehen.

Alesia lag fast auf seinem Wege; die Reiterei der Kelten, die einzige Waffe, mit der Vercingetorix operieren mochte, griff unterwegs ihn an, zog aber zu aller Erstaunen den kuerzeren gegen Caesars neue deutsche Schwadronen und die zu deren Rueckhalt aufgestellte roemische Infanterie.

Dennoch schlossen Caesars Veteranen unter unsaeglichen Anstrengungen das Pompeianische Lager mit einer drei und eine halbe deutsche Meile langen Postenkette ein und fuegten spaeter, ebenwie vor Alesia, zu dieser inneren Linie noch eine zweite aeussere hinzu, um sich vor Angriffen von Dyrrhachion aus und vor den mit Hilfe der Flotte so leicht ausfuehrbaren Umgehungen zu schuetzen.

Allein, wenn den Kelten bisher nur ein Teil der roemischen Legionen gegenuebergestanden, so war in den Linien um Alesia Caesars ganze Streitmacht vereinigt und es gelang Vercingetorix nicht, wie es ihm bei Avaricum und Gergovia gelungen war, sein Fussvolk unter dem Schutz der Festungsmauern aufzustellen und durch seine Reiterei seine Verbindungen nach aussen hin sich offen zu halten, waehrend er die des Feindes unterbrach.

Auf einen Kampf unter den Mauern war Vercingetorix gefasst gewesen, aber nicht darauf, in Alesia belagert zu werden dazu genuegten fuer seine angeblich 80000 Mann Infanterie und 15000 Reiter zaehlende Armee und die zahlreiche Stadtbewohnerschaft die aufgespeicherten Vorraete, wie ansehnlich sie waren, doch bei weitem nicht.

Das ganze Altertum kennt keinen ritterlicheren Mann in seinem innersten Wesen wie in seiner aeusseren Erscheinung. Aber der Mensch soll kein Ritter sein und am wenigsten der Staatsmann. Es war der Ritter, nicht der Held, der es verschmaehte, sich aus Alesia zu retten, waehrend doch an ihm allein der Nation mehr gelegen war als an hunderttausend gewoehnlichen tapferen Maennern.