United States or Saint Kitts and Nevis ? Vote for the TOP Country of the Week !


Das Koenigsregiment hatte wahrscheinlich der Kapitalmacht prinzipiell keinen Vorschub getan und die Vermehrung der Bauernstellen nach Kraeften gefoerdert; die neue Adelsregierung dagegen scheint von vornherein auf die Zerstoerung der Mittelklassen, namentlich des mittleren und kleinen Grundbesitzes, und auf die Entwicklung einerseits einer Herrschaft der Grund- und Geldherren, anderseits eines ackerbauenden Proletariats ausgegangen zu sein.

Wo sie aber aufkam, vernichtete sie die aeltere, auf dem Bittbesitz beruhende Klientel; aehnlich wie die heutige Gutswirtschaft grossenteils durch Niederlegung der Bauernstellen und Verwandlung der Hufen in Hoffeld entstanden ist.

Die Kapitalisten liehen nicht mehr an den Bauern auf Zinsen aus, was an sich schon nicht anging, da der Kleinbesitzer keinen Ueberschuss von Belang mehr erzielte, und auch nicht einfach und nicht radikal genug war, sondern sie kauften die Bauernstellen auf und verwandelten sie im besten Fall in Meierhoefe mit Sklavenwirtschaft.

Der soziale Ruin Italiens griff mit erschreckender Geschwindigkeit um sich; seit die Aristokratie das Auskaufen der Kleinbesitzer sich gesetzlich hatte erlauben lassen, und in ihrem neuen Uebermut das Austreiben derselben immer haeufiger sich selbst erlaubte, verschwanden die Bauernstellen wie die Regentropfen im Meer.

Bereits der Konsul des Jahres 622 , Publius Popillius, derselbe, der die Blutgerichte gegen die Anhaenger des Tiberius Gracchus leitete, verzeichnet auf einem oeffentlichen Denkmal sich als "den ersten, der auf den Domaenen die Hirten aus- und dafuer die Bauern eingewiesen habe", und auch sonst ist es ueberliefert, dass sich die Aufteilung ueber ganz Italien erstreckte und ueberall in den bisherigen Gemeinden die Zahl der Bauernstellen vermehrt ward denn nicht durch Gruendung neuer Gemeinden, sondern durch Verstaerkung der bestehenden die Bauernschaft zu heben, war die Absicht des Sempronischen Ackergesetzes.

Freilich war der Zustand der italischen Landschaften sehr ungleich und zum Teil sogar gut. Die bei der Kolonisation des Gebietes zwischen den Apenninen und dem Po in grosser Anzahl daselbst gegruendeten Bauernstellen verschwanden nicht so schnell.

Am deutlichsten aber reden die Zahlen der Buergerliste. Ob dieselbe auch bei den Italikern die Bauernstellen in demselben Verhaeltnis vermehrt hat, laesst sich bezweifeln; auf alle Faelle war das, was sie erreichte, ein grosses und segensreiches Resultat. Freilich ging es dabei nicht ab ohne vielfache Verletzung achtbarer Interessen und bestehender Rechte.

Allein das letzte Ergebnis war in beiden Faellen das gleiche: die Entwertung der italischen Bauernstellen, die Verdraengung der Kleinwirtschaft zuerst in einem Teil der Provinzen, sodann in Italien durch die Gutswirtschaft; die vorwiegende Richtung auch dieser in Italien auf Viehzucht und auf Oel- und Weinbau; schliesslich die Ersetzung der freien Arbeiter in den Provinzen wie in Italien durch Sklaven.

Die vielen und grossen Kolonien, die zu deren Sicherung gegruendet werden mussten und von denen die Hauptmasse im fuenften Jahrhundert ausgefuehrt wurde, verschafften dem ackerbauenden Proletariat teils eigene Bauernstellen, teils durch den Abfluss auch den Zurueckgebliebenen Erleichterung daheim.

Hinweisend einerseits auf die Verwuestung Italiens durch den Hannibalischen Krieg und das erschreckende Hinschwindender Bauernstellen und ueberhaupt der freien italischen Bevoelkerung, anderseits auf die weit ausgedehnten, neben und gleich Eigentum besessenen Possessionen der Vornehmen im Cisalpinischen Gallien, in Samnium, in der apulischen und brettischen Landschaft haben Cato und seine Gesinnungsgenossen sie gefordert; und obwohl die roemische Regierung diesen Forderungen wahrscheinlich nicht in dem Massstab nachkam, wie sie es gekonnt und gesollt haette, so blieb sie doch nicht taub gegen die warnende Stimme des verstaendigen Mannes.