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Aktualisiert: 24. Mai 2025
Dieser Verzielli also kam Mitte November am späten Abend in voller Aufregung zu mir gelaufen und erzählte mir, der italienische Konsul, Cavaliere Faramengo, ein guter alter Herr, aber etwas schwachsinnig, sei bei ihm gewesen Verzielli hat nämlich jetzt ein sehr feines Restaurant und habe sich unter der Hand nach mir erkundigt und als tiefstes Geheimnis verraten, daß ich als Mörder meiner geschiedenen Frau verhaftet werden sollte.
Verzielli warf einen zornigen und verächtlichen Blick auf den Sprecher und sagte entschlossen: »Was ich auch gesagt und gedacht habe, ich war im Unrecht, und der Doktor war im Recht, und wenn er seine Frau getötet hätte, was er aber nicht getan hat, so hätte er auch recht gehabt.« Eine Bewegung, mit Gelächter vermischt, ging durch den Saal.
Weinhändler Verzielli, der nächste Zeuge, war ein untersetzter, dunkelfarbiger Mann, der den Eid in strammer Haltung, die Augen fest auf den Präsidenten gerichtet, die linke Hand auf das Herz gelegt, mit lauter Stimme und leidenschaftlichem Ausdruck leistete. »Sie sind mit dem Angeklagten bekannt, aber nicht verwandt?« fragte =Dr.= Zeunemann. »Befreundet, sehr befreundet,« sagte Verzielli eifrig.
Fürchteten Sie vielleicht, er würde sich in seiner Wut am Konsul vergreifen?« »Gott bewahre!« rief Verzielli entrüstet. »Der Konsul sollte nur nicht erfahren, daß ich Deruga alles ausgeplaudert hatte. Auch fürchtete ich, daß =Dr.= Deruga in seinem gerechten Zorne sich allzu heftig äußern und dadurch den Konsul gegen sich einnehmen würde. Kurz, ich war ein Dummkopf und war maßlos aufgeregt.
»Erinnern Sie sich, wann er Ihnen das gesagt hat?« »Ich glaube,« sagte Verzielli, »daß es in der letzten Zeit nicht gewesen ist.« »Wir kommen jetzt,« sagte der Vorsitzende, nach einem leichten Räuspern die Stimme hebend, »zu einem sehr wichtigen Punkt, und ich fordere Sie auf, Herr Verzielli, Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Gedächtnis energisch zusammenzufassen.
»Erzählen Sie uns genau mit allen Einzelheiten, wie es sich begab, daß Sie von dem Gerücht, =Dr.= Deruga habe seine Frau ermordet, erfuhren, und daß Sie ihn davon in Kenntnis setzten!« Verzielli schwieg und starrte angelegentlich in einen Winkel, augenscheinlich bemüht, seine Gedanken zu sammeln. »Ich will Ihnen zu Hilfe kommen,« sagte =Dr.= Zeunemann nachsichtig. »Am Abend des 25.
Der Mann heißt Tommaso Verzielli und kam vor fünfzehn Jahren als ein armer Teufel zu mir, nachdem er eine fünfjährige Gefängnisstrafe verbüßt hatte. Er hatte nämlich einen Polizisten niedergestochen, der eine arme alte Frau verhaften wollte, weil sie in einem Bäckerladen ein Brot genommen hatte.
»Ach, Rat und Kapital, das ist nicht die Hauptsache,« rief Verzielli aus. »Er hat mir den Glauben an die Menschheit wiedergegeben. Er ist edel und hilfsbereit.« »Sie konnten ihm das Geliehene bald zurückgeben,« fuhr der Vorsitzende fort, »und haben ihm seitdem Ihrerseits zuweilen Geld geborgt?«
»O ja,« rief Verzielli stolz, »auch in bezug auf das Rückständige fragte er mich öfters, ob ich es brauche. Aber wozu hätte ich es brauchen sollen? Es war ja ebenso sicher bei ihm wie auf der Bank. Ich sagte ihm immer, es sei noch Zeit, wenn er es einmal meinen Kindern wiedergäbe. Meine Frau war auch der Meinung, man dürfe ihn nicht drängen.«
Sie hätten doch das Geld auch von anderer Seite haben können, zum Beispiel von dem guten Verzielli.« »Wahrscheinlich hätte es Ihr Ehrgefühl verletzt, einem verhaßten Menschen Geld zu schulden,« sagte Deruga. »Sehen Sie, bei mir ist das anders.
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