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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Sie schüttelten alle verneinend, der Name war ganz schwierig herauszubuchstabieren, er lautete: Frau Privatiere Vernagelding. Kapitel Herr Direktor? November! Du düsterer, nebeliger, naßkalter Monat, wer kann dich leiden? Ich glaube, unter allen zwölfen hast du die wenigsten Freunde. Du machst den Herbstfreuden ein Ende und bringst doch die Winterfreuden noch nicht.

Frau Pfäffling hatte das Kaffeegeschirr rasch auf das Brett gestellt und war längst damit verschwunden, bis Fräulein Vernagelding im Vorplatz am Kleiderhalter und Spiegel Toilette gemacht und ihre niedlichen Löckchen zurechtgesteckt hatte.

Frau Pfäffling horchte und rief erschrocken: "Kann das Fräulein Vernagelding sein?" "Donnerstag? Freilich, das ist ihr Tag. O, die unglückselige Stunde, die hatte ich total vergessen, muß die auch gerade heute sein! Wenn ich die jetzt vertrage, Cäcilie, dann bewundere ich mich selber. Du glaubst nicht, wie unmusikalisch das Fräulein ist!"

Da entschuldigte sich der Musiklehrer und leuchtete seiner ängstlichen Schülerin, aber gleichzeitig rief er gewaltig: "Marianne!" und die Schwestern mit der Lampe kamen erschrocken herbei. Sie wurden noch in Gegenwart von Fräulein Vernagelding gezankt, so daß dieser ganz das Lachen verging und sie so schnell wie möglich durch die Treppentüre verschwand.

Herr Pfäffling erzählte, daß ihm die Geduld ausgegangen sei, er glaube aber nicht, daß es das Fräulein übelgenommen habe. "Aber Frau Privatiere Vernagelding wird um so mehr gekränkt sein," sagte Frau Pfäffling besorgt. Unnötige Sorge! Als das tanzlustige Fräulein daheim von der abgekürzten Stunde berichtete, sagte die Mutter: "Dies ist ein einsichtsvoller Herr.

Die Eltern sahen sich mit glücklichem Lächeln an: "Dies Weihnachten vergißt er nicht in seinem Leben," sagte Frau Pfäffling. "Ja," erwiderte ihr Mann, "und auf diesen kleinen Schüler braucht mir wohl nicht bange zu sein!" "Vater, hast du gesehen?" riefen nun wieder zwei Stimmen. "Was ist's, Marianne?" "Ein Päckchen feinste Glacéhandschuhe hat uns Fräulein Vernagelding geschickt!" "Was?

Das fand nun Fräulein Vernagelding so komisch, daß ihr etwas albernes Lachen über den ganzen Gang tönte. Sie hatte inzwischen abgelegt. "Mutter sagte, Sie möchten nur einstweilen anfangen, Klavier zu spielen," richtete Marie aus. "Ach nein," entgegnete das Fräulein, "ich möchte viel lieber mit Ihnen plaudern. Klavierspielen ist so langweilig. Aber es muß doch sein.

Während des lauten, lustigen Antwortens, das nun erklang, und Elschens fröhlichem Jauchzen ging leise die Türe auf, ein Lockenköpfchen erschien und eine zarte Stimme wurde vernommen: "Ich habe schon drei Mal geklopft, Herr Pfäffling, aber Sie haben gar nicht 'herein' gerufen." Es war Fräulein Vernagelding, die zu ihrer letzten Stunde kam.

Aber unmusikalisch war er leider sehr, denn obwohl sie ihm vorgespielt hatte, war er doch der Meinung, sie solle nicht mehr Klavier spielen. "Grämen Sie sich darüber nicht," sagte Herr Pfäffling zu seiner Schülerin, "vielleicht ist er sogar sehr musikalisch." "Meinen Sie?" fragte Fräulein Vernagelding, "das wäre schön!

Da gehen Sie lieber heim für heute." "Ja, darf ich?" sagte sie aufstehend, und die hoffnungsvolle Schülerin empfahl sich mit dankbarem Lächeln und Knix. Als Frau Pfäffling durch den Vorplatz ging, sah sie mit Staunen, daß Fräulein Vernagelding schon wieder am Spiegel stand. Sie hatte diesmal entschieden mehr Zeit am Spiegel als am Klavier verbracht.

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