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Meinst du, ich möchte nicht lieber selbst weiter spielen, als Fräulein Vernagelding Stunde geben, wenn sie jetzt kommt? Meinst du, die Mutter möchte, wenn sie nach Tisch in ihren schönen Büchern liest, nicht lieber weiterlesen als schon nach einer halben Stunde wieder das Buch aus der Hand legen und die Strümpfe stopfen?

Da wurde es mit Sachkenntnis betrachtet und als eine Tastendecke für das Klavier erkannt. "Und das soll ich in täglichen Gebrauch nehmen, immer so ein Tüchlein ausbreiten?" rief Herr Pfäffling erschreckt; "nein, Fräulein Vernagelding, das ist zu viel verlangt. Ich bitte dich, Cäcilie, ich bitte dich, nimm mir das Ding da ab!"

Frau Pfäffling hatte aber gute Zuversicht: "Das erste Hotel hier ist es immerhin," sagte sie, "und die Russen gelten für ein sehr musikalisches Volk, da wirst du hoffentlich bessere Schüler bekommen als Fräulein Vernagelding." "Ach, die Unglückselige kommt ja heute nachmittag," seufzte Herr Pfäffling, "ich werde aber zu rechter Zeit wieder zurück sein, für meine Marterstunde."

Schlimmer war's, wenn sie etwa überhörten, daß die Musikstunde vorbei war und die Schüler im Finstern tappen mußten. Dann erschraken sie sehr, stürzten eilig hinaus, um zum Schluß noch zu leuchten, entschuldigten sich und waren froh, wenn der Vater es nicht bemerkt hatte. Am 1. November ging die Sache nicht so gut ab. Fräulein Vernagelding hatte Stunde, die Ganglampe war weg.

Aber nun geh, Kind; Fräulein Vernagelding ist im Vorplatz, ich höre sie schon lange plaudern mit Marianne, ich weiß nicht, warum sie nicht herein kommt." Unser Musiklehrer öffnete die Türe nach dem Vorplatz, die drei plaudernden Mädchen fuhren auseinander, Fräulein Vernagelding kam zur Stunde.

Im Bewußtsein seiner Verspätung war er mit wenigen großen Sätzen die Treppe heraufgekommen. Fräulein Vernagelding tat einen kleinen Schrei und rief: "Wie haben Sie mich erschreckt, Herr Pfäffling, aber wie fein sehen Sie heute aus, so elegant." Herr Pfäffling unterbrach sie: "Wir wollen nun keine Zeit mehr verlieren, bitte um Entschuldigung, daß ich Sie warten ließ."