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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Die selbe Nacht setzet sich die Schön Magelona im Herzen für, dieweil der Peter nicht heim kommen war, sie wölle sich an einen Ort wenden, da sie dem allmächtigen GOTT andächtiglich möchte dienen, damit sie ihr Jungfrauschaft desto baß möchte unbeflecket behalten. Und verhoffet, daß sie da von ihrem aller liebsten Peter eher etwas möchte erfahren, dann anders wo.
In dem, als sie allda blieb, da fiel ihr zu, sie wölle in das Land Provincia ziehen; wann sie verhoffet, da von ihrem aller liebsten Peter desto eher etwas zu hören. Und beschloß also bei sich, und machet sich auf den Weg, und zog also lang, bis sie kam in ein Stadt, genannt Genua. Da erfraget sie den Weg gen Provincia, welcher der kurzest und sicherst wäre.
Jedoch, wie eine tugendreiche und weise Tochter, die ihre Hoffnung alleine in GOTT setzet, saget sie: »Gnädige Frau, ihr sollet euch nicht bekummern; wann die Dinge, so nicht gewiß sein, sollen anders verhoffet werden. Wie wohl das die Ringe sein, die ihr eueren liebsten Sohn geben habet, so kann und mag es doch wohl sein, daß er sie verloren hat, oder einer andern Person geben.
Da es nun kam auf den anderen Tag, bemühet sich die Amme, den Ritter an zu sprechen, und fand ihn in der Kapellen, in welche er pfleget zu gehen. Und als er sie ersah, ward er fast fröhlich, wann er verhoffet, was von der Schönen Magelona zu erfahren. Stund auf und ging ihr entgegen, grüßet sie gar freundlich und höflich.
Da der Peter solches ersah, daß ihm der Vogel die Ringe hätt hinweg geführet, ward er zornig; wann er gedacht, so es die Schön Magelona, die er dann ungerne erzürnen wollt, erführe, es würde ihr nicht gefallen. Er leget seinen Mantel säuberlich unter ihr Haupt, damit sie nicht erwache, und folget dem Vogel nach, warf mit Steinen nach ihm; wann er verhoffet, er wölle die Ringe ihm wieder ab jagen.
Er gab auch viel Almosen den armen Christen von wegen seiner aller liebsten Magelona, und verhoffet, GOTT werde sie nicht verlassen. Nun wollen wir von ihm lassen zu reden, und von der Schönen Magelona sagen. Wie die Schön Magelona lag auf des Peters Mantel und schlief, und da sie erwachet, da fand sie sich alleine in dem Holz.
Darinne blieb sie fünfzehen Tage wie eine arme Pilgerin, und ging alle Tag in die Kirchen Sankt Peters und verbracht allda ihr Gebet in großer Traurigkeit und großem Weinen. Und verhoffet, GOTT der Allmächtig würde sie endlich erhören.
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