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Urteil hat in sich, Urteil hat in dir keine Geltung, ist gleichgültig, gleich ungültig, bedeutungslos, sinnlos, leer, nichtig in dir, nichtig in sich. Du erkennst: Was du urteilend mit widersprechenden Namen belegst, ist willkürliche, in 'Gegen'teile auseinanderspaltende, an sich nichtige Unterscheidung in dir.

Mit dem Zerfall im Ur-sprung erscheint Zerfall in Ich und nicht-Ich, erscheint Zerfall in Willen und Gegenwillen, erscheint Zerfall in Zeit und Raum erscheint und ist Wie du, von dir aus ut-teilend, Willen von Widerwillen unterscheidest beides in dir, beides Eines du selbst, so unter- scheidest du, von dir aus urteilend, Zeit von Raum beides in dir, beides Eines du selbst.

Zeit-Gegenwart ist ohne Dauer, also nicht Zeit; Raum-Punkt ist ohne Ausdehnung, also nicht Raum. Zeit-ewigkeit wird nicht aus Zeit, Raum-unendlichkeit wird nicht aus Raum, und wie Zeit-ur-teil keine Zeit ist, so ist Zeit-ewigkeit keine Zeit; wie Raum-ur-teil kein Raum ist, so ist Raum-unendlichkeit kein Raum. Zeit und Raum ist Gedanke im urteilend schaffenden Ich.

Dein Urteil ist deine Anteil-nahme, deine Be-teil-igung am Gegen-stand. Was dem Beurteilten von dir zuteil wird, bist du selbst. Dein Urteil ist dein Eingehen in den Gegen-stand, dein 'inter-esse', dein Einssein mit dem Gegenstand. Du bist Richter in eigener Sache und urteilend triffst du dich selbst.

Eines ist, was du urteilend willkürlich scheidest; Eines, was du durch Willensgegensatz in dir zu Gegensätzen außer dir prägst Willensgestaltung, dein Wille und was wider deinen Willen wieder dein Wille ist: Aus dir gewirkt, auf dich wirkend Wirkung und Wirklichkeit dieser Welt deine eigene Schöpfung du selbst. Solches hast du klar erkannt. Es gibt kein Urteil an sich.

Durch ur-Sprung ur-Teil, sich abscheidend, unter-scheidet: Ich und Welt; unterscheidet da seiend: Zeit und Raum; unterscheidet verlangend: Wille und Kraft; unterscheidet wirkend: Tat und Duldung, Freiheit und Notwendigkeit, Lust und Leid; unterscheidet urteilend: gut und böse, Recht und Schuld, schön und häßlich; also in allen Dingen dieser Welt ur-Teil-gegen-Teil atmend wirkt s-Ich die Wirklichkeit, wirkt s-Ich das Verständnis dieser Welt.

Eines ist, was du urteilend willkürlich scheidest; Eines, was du durch Willensgegensatz in dir zu Gegensätzen außer dir prägst: Willensgestaltung; dein Willen und was wider deinen Willen, wieder dein Wille ist.

Angreifend hält Ich Angriff für Recht, doch selbst angegriffen für Schuld. Fressend hält Ich das Tun für löblich und gut, doch selbst gefressen für unrecht und böse , dich fressen ist recht, mich fressen ist schuld'. Lob und Tadel, gut und böse, schön und häßlich, Fraß und nicht Fraß in Einem Atem, Verlangen, urteilend, steht sich selbst gegenüber. Alles Urteil trägt sein Gegenurteil in sich.