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Aktualisiert: 3. Mai 2025
Der Triumvir gab klein bei, als er den Brief des Pascha überflogen hatte; er griff sich sogar an den Hals vor Schrecken, denn der gute Ofner Ibrahim klopfte aus seinem Schreibrohr niemals die Tinte aus, ohne eine kleine Gemütlichkeit in die ernsten Zeilen zu mischen. Auch jetzt standen dort die wenigen Worte: »Ich sehe, daß Euer Hals Euch stark juckt.«
»Max Lestyák,« sagte der Triumvir feierlich, »Sie sind frei!« Ein unzufriedenes Murren entstand im Saale. »Der Ofner Vezir ist Ihr Patron,« bemerkte der Vorige satirisch. Lestyák erwiderte nichts. Er machte eine nervöse Bewegung, als ob er gehen wollte. »Nicht dort ist Ofen. Warten Sie noch!
Diese nickten mit dem Kopfe zum Zeichen, daß das Urteil gerecht sei. Man muß an den Vergeudern des öffentlichen Vermögens ein abschreckendes Exempel statuieren. »Führen Sie mich lieber in den Kerker zurück,« sagte er selbstvergessen, bereute es aber sofort. »Wovor fürchten Sie sich denn eigentlich so sehr?« klügelte bissig der Triumvir, »den Kaftan werden Sie ja tragen.«
»Das ist etwas anderes,« sagte der Triumvir sich duckend. »Wir gehorchen dem Befehle. Jetzt aber ist es schon spät Abend, auch ist der Kerkermeister nicht hier. Wir werden unseren Bruder morgen früh schon herauslassen.« Der Schneider ging nach Hause, aber die Morgendämmerung fand ihn schon vor dem Thore des Stadthauses.
Der habgierige Olaj Beg warf sich zur Erde und küßte den Mantel Lestyáks dreimal demütig und fragte ihn zerknirscht: >Was befiehlst du, Abgesandter der Stadt Kecskemét?< Hierauf erhob Herr Lestyák junior sein Haupt und antwortete: >Stört nicht meine Kreise das heißt, hebt Euch von dannen.< Und so kommen sie zurück, die Wagen mit Brot, die Ochsen, die Geldbeutel, der Triumvir und Max Lestyák.«
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