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Aktualisiert: 14. Juni 2025


Dagegen bethätigt sich in MACBETH die Macht des Guten gegenüber dem Bösen. Wir könnten danach überhaupt Tragödien des Übels und Tragödien des Bösen unterscheiden und die beiden als die zwei Hauptgattungen der Tragödie einander gegenüber stellen. Wir setzen indessen lieber statt dieser beiden Namen die Namen Schicksalstragödie und Charaktertragödie.

Aber gerade diese Wendung der Dinge gehört nicht mehr zur Tragödie als solcher. Und wie steht es in der Hinsicht mit den oben erwähnten Tragödien? So kann uns jener "höhere", weil "strengere" moralische Standpunkt von unserem Widerspruche gegen die Schuldtheorie oder die Theorie der poetischen Gerechtigkeit nicht bekehren.

Die Gleichheit des Grundthemas verbürgt die Möglichkeit der Vereinigung. Daß die Tragödie es mit Menschen zu thun hat, in denen Gutes und Böses sich zu mischen pflegt, daß die Größe einer edlen Leidenschaft mit bösem Wollen sich verbinden, ja zu ihm hinführen kann, dies läßt sogar von vornherein erwarten, daß die meisten Tragödien sich als Vereinigungen der beiden Gattungen darstellen werden.

K.: Ich bin überzeugt, daß die Tragödien der Trennung, von denen man heutzutage hört, weit ärger sind als die durch die Ehefesseln gelegentlich hervorgerufenen Tragödien der guten alten Zeit und auch, daß sie viel häufiger sind. M.: Es wäre keine solche Ironie, wenn irgend jemand etwas davon hätte.

Shakespeare, der andere große Psychologe der Menschheit, baut die Hälfte seiner Tragödien auf diese eingeborene Unwissenheit, auf dieses Fundament von Dunkel, das zwischen Mensch und Mensch als Verhängnis, als Stein des Anstoßes liegt.

K.: Das muß eine schmerzliche Erfahrung gewesen sein. Aber man gewöhnt sich an diese Tragödien. Man hört von so vielen. Immer will eines frei sein und eines gebunden bleiben. M.: Ja; und die stillschweigende Tradition, daß es eine Ehrensache ist, den unfreiwilligen Gefährten nie zum Bleiben bestimmen zu wollen, hebt das Gesetz auf, daß die Ehe nur enden kann, wenn beide Teile es wünschen.

Darum bleibt doch der Unterscheidung ihr guter Sinn. Es genügt dafür, daß wir solche Tragödien, die mehr der einen Gattung angehören, solchen gegenüberstellen können, die mehr der anderen angehören, daß wir in jedem Falle unterscheiden können, in wiefern eine Tragödie der einen oder der anderen Gattung sich zuordne.

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