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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Aristoteles sagt: durch das Mitleid und die Furcht, welche die Tragödie erweckt, soll unser Mitleid und unsere Furcht, und was diesen anhängig, gereiniget werden. Corneille weiß davon gar nichts und bildet sich ein, Aristoteles habe sagen wollen.

Es muß die Persönlichkeit erfüllen können auch insofern, als es aus ihrer innersten Natur sich ergiebt. Eben dieses Wollen und Handeln muß in der Tragödie zum Leiden hinführen. Es muß dasjenige sein, "wofür" oder "um dessen willen" der Held leidet.

Was Dubos von dem Gebrauche der lasterhaften Personen in der Tragödie sagt, ist das nicht, was Corneille will. Dubos will sie nur zu den Nebenrollen erlauben, bloß zu Werkzeugen, die Hauptpersonen weniger schuldig zu machen; bloß zur Abstechung.

Sie empfinde die schrecklichsten Wutausbrüche ihres Mannes eher als ein Lustspiel, als wie eine Tragödie, sie müsse jedesmal, sie wisse selbst nicht ganz recht warum, laut lachen, wenn er ihr grob begegne.

Es ist die Beziehung des Wesens zu dem an sich außerdramatischen Leben, die die Stilzweiheit der neueren Tragödie, deren Pole Shakespeare und Alfieri bezeichnen, notwendig macht.

Was, aus ihm geboren, die Tragödie? Und wiederum: das, woran die Tragödie starb, der Sokratismus der Moral, die Dialektik, Genügsamkeit und Heiterkeit des theoretischen Menschen wie? könnte nicht gerade dieser Sokratismus ein Zeichen des Niedergangs, der Ermüdung, Erkrankung, der anarchisch sich lösenden Instinkte sein?

Den Italiener Manzoni, für dessen Tragödie: "Der Graf von Carmagnola," sich Goethe lebhaft interessirte, nannte er in einem seiner Briefe "einen Dichter, der verdiene, daß man ihn studire."

Nicht bei solchen, die die Theorie haben, aber klug genug sind, von ihr angesichts des Kunstwerkes keinen Gebrauch zu machen; die sich zu Hause an ihrer Theorie der Tragödie, im Theater an der Tragödie erfreuen. Sie schaffen sich nur einen doppelten Genuß. Für sie ist die Theorie ein Luxus, den man ihnen wohl gönnen mag.

Musik und Tragödie? Griechen und Tragödien-Musik? Griechen und das Kunstwerk des Pessimismus? Die wohlgerathenste, schönste, bestbeneidete, zum Leben verführendste Art der bisherigen Menschen, die Griechen wie? gerade sie hatten die Tragödie nöthig? Mehr noch die Kunst? Wozu griechische Kunst? Man erräth, an welche Stelle hiermit das grosse Fragezeichen vom Werth des Daseins gesetzt war.

Dies alles ist Schicksal. Uns vermag der Glaube, daß die Ziele dieser Kunst höher sind als die vergangener unserer nahen Zeitlichkeit, nicht darüber zu täuschen, daß das große Kunstwerk dennoch nur der große Schöpfer bildet. Dies ist das letzte. Die Tragödie der Zeit könnte es gewollt haben, die Begabungen zu verteilen nach ihrem Ermessen und uns nicht durchdringbarem Sinn.

Wort des Tages

zähneklappernd

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