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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Tönepöhl eröffnete die Verhandlung damit, daß er sagte, er tue es nicht ohne Bedauern und Schamgefühl, daß ein hochangesehener Mann, wie der Bürgermeister und beinahe die höchste Person im Gemeinwesen, öffentlich eines solchen Greuels habe geziehen werden können, wie es sei, einen Hahn zu besitzen, der Eier lege.

Bei der Nennung dieses Namens durchfuhr den Anwalt ein Gedanke, der ihm das Blut ins Gesicht trieb und ihn bewog, mit der kleinen Frau in sein Zimmer zurückzukehren. Während er Licht machte, bat er sie, sich zu setzen und zu erzählen, was sie herführe, und da sie, als er damit fertig war, noch immer bescheiden an der Tür stand, nötigte er sie selbst auf einen Stuhl und nahm ihr den großen Deckelkorb ab, den sie in der Hand trug. Sie lächelte verlegen und dankbar und begann ihre Erzählung: Vorgestern sei sie zu Herrn Tönepöhl, dem Tändler im Vorderen Anger, gekommen, um ein Paar Schuhe für ihren

Als das Triumphgeschrei verhallt war, sagte Tönepöhl: »Daß das Huhn krähen kann, halte ich hiermit für bewiesenin welchem Sinne auch die übrigen Richter ihre Stimme abgaben; dann wurde auf einen Wink des Vorsitzenden das gesamte Federvieh in die Körbe gepackt und fortgeschafft.

Zuerst kam die Köchin Molli, welche das Sacktuch an die Augen drückte und vor Schluchzen nicht reden konnte, worauf Tiberius Tönepöhl sie einige Minute weinen ließ, sodann sie gelinde tröstete, dann sachte zu fragen anhub, wie sie heiße, wie lange sie beim Herrn Bürgermeister im Dienst sei, und ob sie mit seinem Hahn jemals etwas zu schaffen gehabt habe.

Gegen Abend meldete sich Tiberius Tönepöhl zu einer Rücksprache bei dem Bürgermeister und trug vor, daß es ihm ungeziemend vorkomme, wenn das Geflügel im Saale des Rathauses vorgestellt würde, der dadurch wie ein Stall mit Geschrei und Unrat erfüllt werden würde.

Möge doch jeder sich überzeugen, wie unberechtigt die Klage ist, daß in unserem Gemeinwesen das Volk von der Regierung ausgeschlossen sei; wo es ersprießlich ist, geben wir seinem Urteil Raum und GehörHier wurde Tönepöhl durch einen Zwischenfall, der sich geräuschvoll abspielte, unterbrochen.

Während sich alle über den Scharfsinn des Tönepöhl wunderten und freuten, ärgerte sich Zirbeldrüse dermaßen, daß er grün anlief, und es bildete sich verdeckterweise eine grimmige Feindschaft zwischen beiden, die sich nun als Nebenbuhler erkannten.

Tönepöhl, der Vorsitzende, war mit dieser Wendung unzufrieden, weil er bemerkt hatte, daß Zirbeldrüse auf Molli eine ebenso große Zuneigung geworfen hatte wie er selbst, und zum Anwachsen eines solchen Gefühls keine Gelegenheit bieten wollte, zumal er auch fand, daß zu dergleichen verliebten Einfädelungen das Gericht in seiner Würde der Ort nicht sei, und lehnte daher ab mit der Begründung, ein jeder habe sich aus den Tatsachen, die Druwel von Druwelstein beigebracht habe, genugsam seine Meinung bilden können; denn wenn die Frau Bürgermeister häufiger Hühner durch Steinwürfe getötet habe, beziehungsweise habe töten wollen, so würde es ihr entweder bei dem Hahne besser gelungen sein, oder sie würde es wegen der Ergebnislosigkeit für den gemeinen Gebrauch längst aufgegeben haben.

Wegen des Imbiß, zu dem Tile Stint den Richter einlud, entschuldigte sich Tönepöhl, da er in seinem Amte sich der weichen Regung, die ein trauliches Verkehren bei Tische anfache, nicht unterstehen dürfe, vielmehr beständig das Bild des Rechtes vor Augen haben müsse, gleichsam als den Nabel, auf den die indischen Mönche ihr unentwegtes Augenmerk richteten, um zur Gefühllosigkeit zu erstarren.

Der Richter, welcher den Vorsitz führte, mit Namen Tiberius Tönepöhl, hielt es im Herzen mit den Reformierten und freute sich, wenn den Katholischen etwas aufgemutzt werden konnte, aber er hatte gleichsam einen Pakt und Blutsbrüderschaft mit der Gerechtigkeit abgeschlossen, wonach sein eigener Trieb so wohl eingepfercht war, daß er nicht einmal die Schnauze durch die Gitterstäbe zu stecken wagte; anstatt dessen war die göttliche Themis bei ihm behaust und weissagte aus seinem Munde heraus, bis auf einige Mußestunden, wo das Behältnis einmal aufgetan wurde und das Herz sich ein wenig tummeln und verschnaufen durfte.

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