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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Marius selbst verschmaehte es nicht, Stimmenbettel, es heisst sogar auch Stimmenkauf zu betreiben; ja als in den tribunizischen Wahlen neun Maenner von der Liste der Regierungspartei proklamiert waren und auch die zehnte Stelle bereits einem achtbaren Mann derselben Farbe, Quintus Nunnius, gesichert schien, ward dieser von einem wuesten Haufen, der vorzugsweise aus entlassenen Soldaten des Marius bestanden haben soll, angefallen und erschlagen.
Das Wahlrecht war außerordentlich beschränkt, die Stimmabgabe öffentlich, und wenn sie auch nicht durch ein Reaktionsgesetz eingeführt, sondern aus dem Mittelalter her überkommen war, wo kein Mensch an geheime Stimmabgabe dachte, so war sie doch das Mittel einer furchtbaren Wahlkorruption geworden, hatte sie dazu geführt, daß der Stimmenkauf und das Kommandieren von Wählern ganz ungescheut betrieben wurden . Ebenso wuchs die Korruption im Parlament, das, je mehr England Kolonialreich wurde, immer mehr wohlbezahlte Posten zu vergeben hatte.
Aber seit diesem Jahr war eine ungeheure finanzielle Umwandlung eingetreten, welche eine Erhoehung des Wahlzensus wohl rechtfertigen konnte. Auch die neue Timokratie aenderte also den Buchstaben der Verfassung nur, um dem Geiste derselben treu zu bleiben, indem sie zugleich dem schaendlichen Stimmenkauf samt allem, was daran hing, in der moeglichst milden Form zu wehren wenigstens versuchte.
Die Aristokratie musste zufrieden sein, durch einen selbst in dieser Zeit tiefster Korruption Aufsehen erregenden Stimmenkauf, wofuer der ganze Herrenstand die Mittel zusammenschoss, ihm in der Person des Marcus Bibulus einen Kollegen zuzugesellen, dessen bornierter Starrsinn in ihren Kreisen als konservative Energie betrachtet ward und an dessen gutem Willen wenigstens es nicht lag, wenn die vornehmen Herren ihre patriotischen Auslagen nicht wieder herausbekamen.
So begnuegte sich die Nobilitaet, einen schwaechlichen Versuch zu machen, den Wahlumtrieben durch Erlassung eines neuen Gesetzes ueber den Stimmenkauf zu steuern -was uebrigens an der Interzession eines Volkstribunen scheiterte und ihre Stimmen auf einen Bewerber zu werfen, der ihr zwar auch nicht genehm, aber doch wenigstens unschaedlich war.
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