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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Für ihn war der Name Specht schon etwas Fernes und Unwirkliches. »Er soll sich sehr mit diesem jüdischen Mädchenraub befaßt haben,« fuhr Hanka fort, von Arnolds Schweigen sonderbar berührt. »Aber was ist nun aus der Geschichte eigentlich geworden? Diese unglückliche Affäre macht ihre Verteidiger und ihre Ankläger zuschanden.«
Specht beobachtete ihn mit hin und her zitternden Augen. »Es ist ein Freundschaftsdienst,« sagte er lächelnd. Arnold nickte. »Ich habe nicht so viel zu Hause,« erwiderte er. »Morgen will ich es Ihnen schicken.« Er betrachtete das Gesicht Spechts und es erschien ihm neu und fremd, völlig verändert gegen früher.
Specht fragte, was Alexander Hanka eigentlich treibe. Agnes besann sich, ob es nicht doch vielleicht etwas gab, das Hanka »trieb«. »Nichts,« erwiderte sie endlich scheu. Der Lehrer lächelte sarkastisch. »Er lebt von seinem Geld,« sagte Beate stirnrunzelnd. »Er ist reich genug. Ist das vielleicht nicht erlaubt?« »Es ist leider nicht nur erlaubt, es wird gern gesehen,« antwortete Specht.
»Wenn ich mich langweile?« fragte Arnold. »Warum soll ich mich langweilen?« Er saß vorgebeugt, warf aber mit einem Ruck den Kopf in den Nacken und schaute Hanka nachdenklich an. »Beneidenswerter,« murmelte Hanka und suchte nach einem andern Gesprächsstoff. »Was macht Herr Specht?« fragte er zögernd. »Hören Sie von ihm?« Arnold schwieg.
Freundlich und eilfertig bot ihm Agnes von den Überresten der Mahlzeit und obwohl er hungrig war, schüttelte Specht den Kopf und deutete scherzhaft auf seine Magengegend. Beate hatte nicht aufgehört den Lehrer fest anzublicken.
Arnold reichte ihm nicht die Hand. Er hatte die Eßlust eingebüßt, zahlte und ging. Zorn gegen Specht erfüllte ihn, Unschlüssigkeit, Trauer, allgemeine Tatensehnsucht, aber es dauerte nicht lange, so senkte sich ein wohltätiger Schleier über das unharmonische Wogen der Gefühle. Es war vier Uhr und er entschloß sich, zu Valescott zu gehen.
Endlich fragte Arnold, indem er den Kopf ein wenig vorstreckte und das Kinn mit zwei Fingern der linken Hand drückte: »Wann wird man denn befehlen, das Mädchen frei zu lassen?« »Welches Mädchen?« entgegnete Specht aufschreckend. »Die Elasser meinen Sie?
»Das ist mir ein Rätsel«, fuhr Herr von Gröden mit aufrichtigem Erstaunen fort. »Es ist ja schon ziemlich lange her, ich erinnere mich nicht mehr genau, ein Lehrer dort namens ... namens ...« »Specht?« »Ganz recht! Specht! Dieser Specht hatte mir von Ihnen erzählt.« Alle blickten auf Arnold.
Irgend welche Kräfte schienen zerstört in Specht; er war wie ein Mensch, der wider seine Absicht an einem Tanz teilnimmt, teilnehmen muß, und der mit allen Zeichen der Hitze, der Benommenheit, der Atemlosigkeit eigentlich nicht weiß, was mit ihm vorgeht. Specht lud ihn ein, mit ins Theater zu gehen, er habe zwei Sitze von der Zeitung; Arnold nahm das Anerbieten an.
Er sprang auf, verließ die Tribüne, lief durch Treppen und Gänge hinunter, kam in eine prächtige, mit Säulen geschmückte Halle, wo plötzlich ein junger, gewählt gekleideter Mensch auf ihn zukam und mit gestreckten Händen und dem Ausdruck höchster Überraschung »Arnold!« rief. Arnold blickte empor und erkannte Maxim Specht.
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