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Aktualisiert: 10. Juni 2025
Denn im ganzen schönen Italien, wo die Liebe so viele tragische Ereignisse gesät hat, spricht man nur in drei Städten, in Florenz, in Siena und in Rom, ungefähr so wie man schreibt; in allen andren Orten ist die Schriftsprache von der mündlichen Rede unendlich weit entfernt.
Es hat allerdings begriffen, daß wir heute das Gesprochene in nichtschriftlicher Form speichern können, und zwar bisweilen effizienter als in der Schriftsprache und ohne die hohen Aufwendungen, die für die Pflege von Schriftkultur und Bildung notwendig sind.
Man kann Werth und Würde der deutschen Schriftsprache lebhaft anerkennen und dennoch wünschen, daß die ober- und niederdeutschen Dialekte sich im Munde des Volkes lebendig erhalten. Ich theile diesen Wunsch nicht.
Unser Bildungssystem als Ergebnis der Schriftkultur hat niemals so recht verstanden, daß die Schriftkultur einem Entwicklungsstadium entspricht, in dem Schriftsprache das Medium für die gesprochene Sprache war.
Es ist so viel Unglück seit Luther über dieses arme Land hingegangen, daß man zweifeln könnte, ob nur der Name Deutschland, Deutscher, ehre. Luthers Schriftsprache, dieses Schwerdt, das Wunden schlug und heilte, über dem unsäglicher Wirrwarr sich schwebend erhalten hatte.
Die militärische Struktur spiegelte die Merkmale einer menschlichen Praxis wider, die zur Schriftsprache und später zur Schriftkultur führte: eine relativ geringe Dynamik; zentralisierte, hierarchische Organisationsformen; ein geringes Anpassungsniveau; eine strikt sequentielle Handlungsweise und eine deterministische Mentalität.
In der virtuellen Welt ist die Sequentialität der Schriftsprache durch den besonderen Konfigurationskontext aufgehoben. Gegenseitige Beziehungen zwischen Objekten sind nicht mehr linear, da ihre Beschreibung nicht mehr auf dem reduktionistischen Ansatz beruht. Es handelt sich hier um ein Universum, das bewußt vage bleibt und auf eine Logik der Vagheit zurückgreift.
Den Deutschen machte er zum Vorwurf, daß sie mit Hartnäckigkeit an ihrer besonderen Schriftsprache festhielten, die doch andere germanische Völker, wie die Engländer und die Holländer, längst aufgegeben hätten. Bekanntlich ist heute, nach mehr als siebenzig Jahren, diese Frage in Deutschland noch kontrovers, wenn auch für wissenschaftliche Werke im Sinne Fourier's entschieden.
Wir haben auch gesehen, wie durch die Ausdifferenzierung von Sprache, Erfahrungen und Lebenspraxis schließlich auch Schriftsprache und Schriftkultur ihre Rolle als optimales Medium für die Vermittlung und den allen gemeinsamen Zugang zu diesen Erfahrungen der Lebenspraxis verloren, ohne dabei alle ihre Funktionen aufgegeben zu haben.
Unser Szenario, in dem Zizi und Melanchthon die Hauptrollen spielen, kann die Kluft zwischen gestern und heute natürlich nur andeuten. Eine genauere Untersuchung der heutigen Lage ergäbe jedoch, daß die Schriftsprache nicht mehr ausschließlich, und nicht einmal vornehmlich, unser tägliches Leben bestimmt.
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