United States or Macao ? Vote for the TOP Country of the Week !


Frau Schaa trat ins kleine Haus, nahm einen bunten Schal auf und führte Kurt an der Hand heraus, schnitt ihm eine Rose ab und steckte sie ihm langsam ins Knopfloch. Frau Schaa und Kurt setzten sich auf den Rand des Zierbrunnens und wuschen die Rettiche. Zu Hause fragte Kurts Vater, der Gerichtsvollzieher Vogt, wie es bei Schaas gewesen sei.

Die Großmutter stöhnte aus ihrem Verschlag heraus . . . Er ward wieder von Frau Schaa aufs Land eingeladen. Frau Schaa erzählte, sie fahre noch diese Woche auf zwei Monate nach Rußland, in ihre Heimat. Ob er mitwolle? Der Photograph knurrte. Frau Schaa aber lachte ihn aus, sang und tanzte. Sie nahm Kurts Kopf in ihre große, rauhe Hand, zog ihn an die Brust und liebkoste ihn.

Kurt fuhr auf, er hatte gerade an Frau Schaa gedacht . . . und er bemerkte die Mutter, die, über den Suppenteller gebückt, hineinschluchzte. Er hat sie wieder geschlagen, sagte sich Kurt, und schwieg, trotzdem ihn der Vater zum zweitenmal fragte. Ein weißer, fast plastischer Streifen, zog sich über die Wange der Mutter : ein Striemen.

Frau Vogt blätterte in ihrem Postkartenalbum, spielte Klavier, bis es zweimal läutete und Frau Schaa kam. Bei der Musik fang ich immer zu phantasieren an . . .« Frau Vogt aber konnte nicht. Die Schaa brüllte auf . . . Der Gerichtsvollzieher stolperte fluchend die Treppe herauf. Er war besoffen. Er schimpfte auf die Vorgesetzten, er drohte ihnen, er verurteilte sie zum Tode.

Plötzlich erinnerte er sich in irgendeiner Gestalt auf der Straße an seine Schaa. Daß er sie beinahe vergessen hatte, schmerzte ihn. Er machte sich Vorwürfe darüber und strafte sich selbst, indem er sich »Hund! Hundschalt. Er wollte ihr schreiben. Eine kleine weißglühende Kugel sprang auf. Sie begann zu erklingen in einem molkigen Luftgemisch. Sie sauste.

Kurt war von Frau Schaa eingeladen worden, er schüttelte

Er dachte an die Schaa, und daß es süß sein müsse, von ihr geschlagen zu werden. Er sehnte sich nach ihr. Menschen hingen über den Bänken: schlapp, den Hut im Gesicht, die Beine vorgestreckt; es waren Tote. Er träumte einen Vogel, der sich aus einem Moortümpel aufhob. Der flog vor ihm her. Er wanderte zu. Er kreuzte unbekannte Morgen- und Abendländer.

Was er suche, wußte er nicht, nur, daß es unbeschreiblich schön sei. Er lebte in Märchen. Er dachte die Schaa. Es peitschte ihn, es jagte ihn dahin. Durch die brüllenden Lüfte sauste es. Es gewitterte. Der Rücken, das Gesicht schälten sich, Hagelstacheln trieben ein. Haut hing in Fetzen . . . Ein grüner Himmel rollte sich. Das schmutzige Gesicht erglänzte: »Ihr nach

Plötzlich aber stürzte er sich, von ferne aufgeschreckt, mitten unter sie. Er hetzte durch die Nacht, bis er ermüdet zusammenbrach. Er wußte, daß die Großmutter Geld besaß, ein wenig nur, doch schlecht aufbewahrt, aus ihrer Rente. Die Großmutter saß in ihrem Verschlag. Er gedachte der Schaa.

Herr Vogt richtete sich sogleich auf, und die Großmutter kam aus ihrem Verschlag hervorgekrochen, blieb in der Mitte des Zimmers stehen und setzte sich zitternd unter sie. Kurt schlich in seine Kammer, wo er losheulte. Er wollte sich rächen. Herr Schaa kam, wedelte und holte den Gerichtsvollzieher zum Tarock ab.