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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Peter fordert Riedmatter auf, ans Kreuz zu treten und der Versammlung zu sagen, was er als richtiger Salpeterer auf dem Herzen habe.
Die Leutnants flüstern sich Witzworte über den „alten Rekruten“ zu, gespannt blickt der Major auf den Alten und fragt ihn dann barsch, was dessen Erscheinen vor der Kommission zu bedeuten habe. Der Alte zuckt erschrocken zusammen und stammelt dann, um Verlaub bittend, daß er an Stelle seines Bueben komme, der krank, von einem Salpeterer gestochen, zu Hause liege und daher nicht erscheinen könne.
Er erkennt, daß die trunkenen Leute, ohne es zu ahnen, um ihr Leben spielen und vor dem Tode stehen, und drum will er sich für seine Person rechtzeitig in Sicherheit bringen, denn sind die Panduren einmal da, so wird einfach geschossen und nicht lange gefragt, ob einer Halunke oder Salpeterer sei. Mitgefangen, miterschossen, heißt es da.
Jetzt bemerkt Peter die Salpetererschar und ruft ihr zu mit vor Aufregung bebender Stimme: „Gott hat entschieden, aus ist's mit den Rechten vom Grafen Hans! Der Großherzog ist Herr, Gott ist für ihn! Ich werde Halunke, ich werde badisch, so wahr mir Gott helfe!“ Fassunglos, überwältigt starren die Salpeterer den Peter und das Kerzengericht an.
Nun wird's Ernst, die Hartschiere verstehen keinen Spaß, ein Kommando ertönt: „Feuer!“ Weherufe werden laut, einige Salpeterer stürzen zu Boden, wimmernd und stöhnend, der große Haufen aber stiebt hinweg in rasender Flucht und verschwindet im Dunkel der Nacht.
Wie der Herr freundlich und lieb mit Peter that! Die Hand hat er dem verflossenen Salpeterer gegeben und gesagt, er habe ihn bereits jeden Tag erwartet und freue sich, die wackere Hotzendeputation zum Regenten führen zu können. Da gab es denn auch gleich das erste Mißverständnis, denn Peter platzte heraus: „Nüt da, Herre!
Mit Bangen sahen die eingeschüchterten Salpeterer daher der trüben Zukunft entgegen, und bei manchem stiegen Zweifel auf, ob denn wirklich die „heilige Sache“ recht behalten werde.
Das Dorf wird von Wachen umstellt wie im Kriege und für den Rest der Nacht die Ronde abgehalten. Scharf geht der Kommandant mit dem „Ochsen“wirt ins Gericht, dem sein feiges Verhalten vorgehalten wird. Demütig sucht dieser sich zu entschuldigen; er habe nicht anders gekonnt, wenn er in Kenntnis von dem beabsichtigten Überfall der Salpeterer sein Hab und Gut schützen wollte.
Überrascht, verblüfft schauen die Salpeterer empor; einzelne Bühler erkennen in dem mutigen Mädchen die Tochter ihres Vertrauensmannes Peter Gottstein und rufen: „'s isch by Gott s' Thrinele, e Salpetererchind!“ Wie das Maidli vom toten Bühl in das Halunkenhaus kommt, das fährt den Leuten wohl durch den Kopf, aber es ist jetzt keine Zeit zu langen Fragen.
Der Wirt sattelt augenblicklich um, als er das Wort „Salpeterer“ gehört, vergewissert sich, daß kein Unberufener in der Stube ist und wispert dann dem Besucher ins Ohr, doch lieber in die obere Stube zu kommen, wo sie die Angelegenheit zeugenlos und in aller Ruhe besprechen könnten.
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