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Aktualisiert: 2. Juni 2025
»Pst, pst,« flüsterte der Sakristan begütigend, »verraten Sie ihn doch nicht, warum denn immer gleich Namen nennen? Hier heisst er Graf von Saint-Germain. Sie müssen ihn im neunzehnten Jahrhundert getroffen haben. Dort nennt er sich Alta-Carrara. Neulich war eine Dame aus dem vierzehnten Jahrhundert hier, die nannte ihn Buonaccorso Pitti, Sie sehen, alles ist relativ,« sagte er pfiffig.
Jeder hielt sich in seinem Innern von Rechts wegen zu dem Leben eines Grandseigneur bestimmt. »Sie sind entzückend, diese Leute . . .« sagte eine kleine Marquise. »Wenn man bedenkt, dass uns ihre Kinder in zwanzig Jahren alle totschlagen werden,« fügte Saint-Germain hinzu. »Demain donnons au diable un monde turbulent« trällerte die Marquise nervös. Die Leute auf der Galerie wurden ungeduldig.
Plötzlich fiel mir der Graf von Saint-Germain ein, der lebte ja in allen Zeiten zugleich. Der war überhaupt an allem schuld. Er hatte übrigens gesagt, ich sollte ihn besuchen. Vom Fenster aus pfiff ich einem Kutscher, um zu dem Grafen zu fahren. Ich eilte die Treppe hinunter. Ich fuhr und fuhr, unaufhaltsam, Tage, Wochen, Jahre. Im bois de Boulogne stieg ich aus.
Einige mahnten zum Aufbruch und erhoben sich, Händedrücke wurden getauscht, Verabredungen für den folgenden Tag gemacht. Einige Unermüdliche wollten noch soupieren gehen. Der Graf von Saint-Germain, den man unter keinen Umständen losgeben wollte, entschuldigte sich lächelnd. Er müsse nach Hause fahren, da er noch in dieser Nacht einige Kapitel aus dem Akshara Para Brahma Yog übersetzen wolle.
Die Gräfin von Soulanges erreichte es mit einiger Mühe, daß ihr Wagen vorfuhr, und kehrte nun, gegen zwei Uhr morgens, nach Hause zurück. Während sie von der Chaussée d'Antin nach der Vorstadt Saint-Germain fuhr, in der sie wohnte, wurde sie von einer lebhaften Unruhe ergriffen.
Nur der Graf von Saint-Germain hatte seine Ruhe bewahrt. Lächelnd trat er an mich heran. »Was geht hier vor?« fragte ich, »wohin haben Sie mich geführt? Ist es schon die Revolution?« »Noch lange nicht,« sagte er milde, »man gibt den guten Leuten nur ein wenig Aroph zu trinken.« Indessen war unten im Saal das schwarze Getränk in Gläser gegossen worden. Einige der Bauern hatten schon getrunken.
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