Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 2. Mai 2025


In der Selbsttäuschung befangen, nagelte man als Firmenschild die Devise: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit an, jene Devise, die in so grellem Kontrast zur Wirklichkeit stand und deren unbegreiflicher Widerspruch mit den Thatsachen die Kämpfe in der Konstituante und im Konvent hervorriefen, die Schreckensherrschaft der »Tugendhaftesten«, der blindesten Verehrer Jean Jacques Rousseau's, der Robespierre, St.

In diesen gefährlichen Träumen klingt noch der Aberglaube Rousseau's nach, welcher an eine wundergleiche, ursprüngliche, aber gleichsam verschüttete Güte der menschlichen Natur glaubt und den Institutionen der Cultur, in Gesellschaft, Staat, Erziehung, alle Schuld jener Verschüttung beimisst.

Hier muss nun ausgesprochen werden, dass diese von den neueren Menschen so sehnsüchtig angeschaute Harmonie, ja Einheit des Menschen mit der Natur, für die Schiller das Kunstwort "naiv" in Geltung gebracht hat, keinesfalls ein so einfacher, sich von selbst ergebender, gleichsam unvermeidlicher Zustand ist, dem wir an der Pforte jeder Cultur, als einem Paradies der Menschheit begegnen müssten: dies konnte nur eine Zeit glauben, die den Emil Rousseau's sich auch als Künstler zu denken suchte und in Homer einen solchen am Herzen der Natur erzogenen Künstler Emil gefunden zu haben wähnte.

Plebejisch in den untersten Instinkten und mit dem ressentiment Rousseau's verwandt: folglich Romantiker denn unter allem romantisme grunzt und giert der Instinkt Rousseau's nach Rache. Revolutionär, aber durch die Furcht leidlich noch im Zaum gehalten. Erbittert gegen alles Grosse an Mensch und Ding, gegen Alles, was an sich glaubt.

Seinen "Betrachtungen über Rousseau's ursprünglichen Zustand des Menschen," fügte Wieland, gewissermaßen als Ergänzung, einen Aufsatz bei: "Ueber die Behauptung, daß ungehemmte Ausbildung der menschlichen Gattung nachtheilig sei." Den Contrast zwischen den von Rousseau geäußerten Ideen und der Beschaffenheit der menschlichen Natur wollte Wieland durch Beispiele noch anschaulicher machen.

Rousseau's heute schon veraltete Auffassung wollte dem Staat einen Gesellschaftsvertrag zu Grunde legen. Rousseau meint: »Die Clauseln dieses Vertrages sind durch die Natur der Verhandlung so bestimmt, dass die geringste Abänderung sie nichtig und wirkungslos machen müsste. Die Folge davon ist, dass sie, WENN SIE AUCH VIELLEICHT NIE AUSDRÜCKLICH AUSGESPROCHEN W

Wer wie Fourier all die großen, schönen und glänzenden Gedanken, welche die Werke Rousseau's und der Enzyklopädisten, die Reden der Wortführer der verschiedenen politischen Parteien, der Konstitutionellen, wie der Sieyés und Mirabeau, der Girondisten, der Dantonisten, der Robespierrianer u.s.w. enthielten, kennen gelernt hatte; wer gesehen, wie dem rothen der weiße Schrecken folgte, dann die Bourgeoisie das Heft in die Hand nahm und, raubgierig und schamlos wie immer, allen ihren großen schönen Worten und erhabenen Phrasen zum Trotz, nur daran dachte, das Volk zu unterdrücken und es um die Früchte seiner Arbeit zu bringen; wie dann statt des verheißenen Glücks das Massenelend sich einstellte, sich sichtbar vermehrte; wir sagen, wer das Alles vom Standpunkt Fourier's gesehen und erlebte und dabei glaubte, sich über die Natur der Dinge und der Menschen nicht zu täuschen, dessen Herz durfte mit Haß und Zorn erfüllt werden.

Letztere trug auch gleich den Naturvölkern die besten Früchte: denn dass Polynesien wesentlich anders behandelt ist, als Amerika, dazu trugen nicht wenig bei die Lehren von Männern wie Rousseau, der Gedanke, dass alle Menschen, mochten sie nun durch Stände oder Hautfarbe und Sprache verschieden scheinen, in ihrem Wesen gleiche Menschen seien; ja die Ansicht, welche man von diesen Völkern lange Zeit in Europa hegte, beruhte gleichfalls auf diesen Gedanken, da sie hauptsächlich durch die Werke der Forster hervorgerufen wurden, diese aber eifrige Anhänger Rousseau's waren.

Leider weiss man aus historischen Erfahrungen, dass jeder solche Umsturz die wildesten Energien als die längst begrabenen Furchtbarkeiten und Maasslosigkeiten fernster Zeitalter von Neuem zur Auferstehung bringt: dass also ein Umsturz wohl eine Kraftquelle in einer mattgewordenen Menschheit sein kann, nimmermehr aber ein Ordner, Baumeister, Künstler, Vollender der menschlichen Natur. Nicht Voltaire's maassvolle, dem Ordnen, Reinigen und Umbauen zugeneigte Natur, sondern Rousseau's leidenschaftliche Thorheiten und Halblügen haben den optimistischen Geist der Revolution wachgerufen, gegen den ich rufe: "Ecrasez l'infame!"

Voltaire's und Rousseau's Schriften, die ihm damals in die Hände gefallen waren, unterhielten in ihm den Zwiespalt zwischen Glauben und Vernunft, in den er gerathen war. Eine merkwürdige Revolution schien in seinem Geiste eingetreten zu sein. Von den religiösen Wahrheiten wandte sich sein Forschen zu Gegenständen und Angelegenheiten, die dem Menschen überhaupt wichtig und theuer sind.

Andere suchen