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Aktualisiert: 2. Juli 2025


Er drehte den Kopf herüber, hielt einen Augenblick die Hand über die Augen und sagte mit Lächeln: »Eia, da ist ja die Frau Meisterin! Und hat mir einen Kaffee gebracht! Ein guter, warmer Kaffee, das ist gerade das, wovon ich in diesem Augenblick geträumt habe. Also schönen Dank, Frau Rothfuß! Was ist es denn auch für Zeit

Während dieser Zeit setzte die Frau Rothfuß ihre Abendsuppe an, klimperte mit den Eisenringen am kleinen Herd und schälte Kartoffeln, und als das getan war und die Suppe sicher auf schwachem Feuer stand, ging sie mit der Küchenlampe ins Wohnzimmer hinüber und stellte sich vor dem Spiegel auf.

Als er das Haus verließ und langsam die Gerbergasse stadteinwärts bummelte, den braunen Filzhut etwas nach hinten gerückt, trat Rothfuß in die Tür und sah ihm nach, wie er leicht und genießerisch dahinging, überall sauber gebürstet und den Regenpfützen sorglich ausweichend. »Gut hat er’s eigentlichdachte der Meister mit einem kleinen Neidgefühl.

»Aber jetzt wäret ihr schon lang im Bett, wenn ich nicht gekommen wärerief Knulp, indem er seine Papiere wieder an sich nahm. Er stand auf und machte der Hausfrau ein Kompliment. »Komm, Rothfuß, und zeig mir, wo mein Bett stehtDer Meister begleitete ihn mit Licht die schmale Stiege zum Dachstock hinauf und in die Gesellenkammer.

Knulp, als er die Stimme des alten Freundes hörte, wurde trotz aller Müdigkeit sofort munter. Er erinnerte sich an ein Verschen, das er vor Jahren gemacht hatte, als er einmal vier Wochen mit Emil Rothfuß zusammen gewandert war, und sang alsbald am Hause hinauf: »Es sitzt ein müder Wandrer In einer Restauration, Das ist gewiß kein andrer Als der verlorne Sohn

Nachdem der Milchkaffee getrunken war, begleitete er den Meister Rothfuß nach dem Hof und Schuppen und ließ sich die ganze Gerberei zeigen. Er kannte fast alle Handwerke und stellte so sachverständige Fragen, daß sein Freund ganz erstaunt war. »Woher weißt du denn das allesfragte er lebhaft. »Man könnte meinen, du seiest wirklich ein Gerbergesell oder einmal einer gewesen

Als es zehn Uhr schlug, sagte Knulp gute Nacht und bat sich des Gerbers Rasiermesser aus. »Sauber bist durühmte Rothfuß, indem er das Messer hergab. »Kaum kratzt’s dich am Kinn, so muß der Bart herunter. Also gut Nacht, und gute Besserung

Der war aber galant und rief: »Zuerst die Damen. Ihr wertes Wohl, Frau Meisterin! Prosit, AlterSie stießen an und tranken, und Rothfuß leuchtete vor Freude und blinzelte seiner Frau zu, ob sie auch bemerke, was sein Freund für fabelhafte Manieren habe. Sie hatte es aber längst bemerkt. »Siehst dusagte sie, »der Herr Knulp ist höflicher als du, der weiß, was der Brauch ist

»Ja, siehst dumeinte Rothfuß ganz eifrig, »da steigst du jetzt in dein kaltes Gesellenbett in der Dachkammer, und manchmal noch in ein schlechteres, und manchmal hast du gar keins und mußt im Heu schlafen. Aber unsereiner hat Haus und Geschäft und eine nette Frau. Schau, du könntest doch schon lang Meister sein und weiter als ich, wenn du bloß gewollt hättest

»Heut abendfuhr Rothfuß im festlichen Tone fort, »heut abend trinken wir einen guten Krug Bier miteinander, meine Alte holt ihn gleich, gelt? Und morgen, wenn es gut Wetter gibt, machen wir alle drei einen Ausflug. Was meinst du, alter FreundKnulp schlug ihn kräftig auf die Schulter. »Man hat es gut bei dir, das muß ich sagen, und auf den Ausflug freu ich mich schon.

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