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Aktualisiert: 7. Mai 2025
Nachdem der Bischof sich über den schönen Glaubenseifer des Stadthauptmanns, über den unbotmäßigen Geist der Untertanen und der Reformierten insbesondere und die Notwendigkeit, solchen zu dämpfen, unwiderleglich geäußert hatte, ging er zu den auserlesenen Speisen über, die wie die Sterne am Himmelsgewölbe nach einer weisen und festen Anordnung die Tafel umliefen, erkundigte sich nach der Herstellung der einen oder anderen bei der Hausfrau und sprach den Wunsch aus, der verdienstvollen Molli seine Zufriedenheit selbst in der Küche auszudrücken.
Ich glaube, Seine Exzellenz wußten es heute nachmittag selbst noch nicht; denn sie wollten heute abend ins Theater fahren. Um fünf Uhr ging der Herr Graf zu Fuß aus und ließ mich folgen. Da begegnete ihm an der reformierten Kirche ein großer, hagerer Mann, der bei seinem Anblick sehr erschrak. Er ging auf meinen Herrn zu und fragte, ob er der Graf Zronievsky sei?
Nachdem er Montesquieu, Rousseau und Voltaire genannt, fährt er fort: Faßt man diese drei hervorragenden Köpfe zusammen und fügt noch als vierten Mann den genialen Diderot hinzu, der noch mehr ätzende Elemente im Geiste trug, so erkennt man recht deutlich, daß der vierzehnte Ludwig bei weitem höhere Güter als bloß industrielle antastete, damals als er seine fleißigen Reformierten ausstieß; denn er schnitt mit ihnen das Asyl für eine unabwendbare Entwicklung der menschlichen Geisteskräfte ab, welche sich in dieser bedächtig prüfenden Glaubensform unschädlich hätte ablagern können; der Protestantismus ist ja nun einmal begnügt, wo man ihn auch allenfalls bloß duldet, der Katholizismus dagegen will die Alleinherrschaft führen und Ludwigs Dragoner verhalfen ihm dazu; aber herrscht denn am Ende eine Kirche wirklich, von welcher sich die ersten Köpfe der Nation mit Trotz und Geringschätzung abwenden?
Herr Engelbert, der während der Zeugenvernehmung meist das blasse spitzbärtige Gesicht in die schlanke Hand gestützt dagesessen hatte, als ob er schliefe oder an etwas anderes dächte, öffnete die Augen ein wenig und setzte auseinander, daß der Pfarrer überhaupt höchst unbefugterweise auf der Kanzel etwas gegen den Herrn Bürgermeister vorgebracht hätte, da den Reformierten das Predigen nur unter der Bedingung gestattet wäre, daß sie sich in allen Stücken ruhig und gehorsam verhielten und weder durch Tat noch durch Wort sich gegen eine hohe Obrigkeit aufsässig zeigten, welches zu beweisen er mehrere Erlasse aus vergangener Zeit vorlas.
Vor seinem geistigen Auge ziehen die in der Klosterchronik geschilderten schweren Zeiten vorüber, da Prälat Kaspar mit glühendem Eifer den württembergischen Staatsgedanken und die Reformierten bekämpfte, mit Assistenz von 8000 österreichischen Soldaten eingesetzt ward in die vielumstrittene Abtei zu Alpirsbach, und dennoch den Niedergang des Klosters ebensowenig aufzuhalten vermochte, wie das Umsichgreifen einer allseitig empfundenen Sehnsucht nach Ordnung und Frieden unter schwarzroter Flagge.
Seit die Reformation der "Freiheit eine Gasse" bahnte, sind aber über drei Jahrhunderte vergangen, und wenn auch die reformierten Fürsten und Priester über die Nützlichkeit des Religionszwanges ganz dieselben Ansichten hatten wie die katholischen, so war die Organisation der reformierten Kirche doch nicht so geeignet wie die der katholischen, der Entwicklung der Wissenschaft hindernd in den Weg zu treten, obwohl es an dem aufrichtigen Willen hierzu besonders bei den Geistlichen wahrhaftig nicht fehlte.
Da er ohnehin mit dem Bischofe von Osnabrück, einem ausnehmend feinen Manne, Geschäfte abzumachen hatte, reiste er zu ihm und stellte ihm die Angelegenheit vor, ließ auch einfließen, wieviel ihm daran läge, wenn der Bürgermeister aus der Falle gezogen würde, dem reformierten Pfarrer und seinem Anhang aber eine merkliche Belehrung für die Zukunft erteilt würde.
Höchst merkwürdig sind die Ansichten, welche den Pater zu diesem Verbrechen leiteten, die aber fast von allen Mönchen in den Klöstern geteilt werden. Er glaubte, die Reformierten wären alle so schlecht, dass sie nichts für Sünde hielten und dass bei ihnen alles erlaubt sei, weil sie nicht beichten müssen!
Der gegenseitige Haß der Lutheraner und Reformierten war fast ärger als ihr gemeinsamer gegen die katholische Kirche, und an den protestantischen Höfen hatten die Oberhofprediger dieselbe einflußreiche und intrigante Rolle, wie die Beichtväter an den katholischen.
Ich suchte nur mich loszumachen und eilte zum reformierten Prediger, dem Beichtvater der armen Frau, dem ich den ganzen traurigen Vorfall erzählte mit der Bitte, ihr die Todespost auf eine gute Weise beizubringen und mit seinem Troste nahe zu sein. Das geschah denn auch auf der Stelle.
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