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Aktualisiert: 12. Mai 2025
»Genug!« schrie Breiteneder, »ich hab’s ja gehört!« »Ist’s vielleicht nicht schön?« sagte Rebay und schwang den Zylinder. »Es gibt nicht viele, die solche Couplets machen heutzutag. Fünf Gulden hat mir der alte Ladenbauer gegeben ... das sind meine Honorare, Herr von Breiteneder. Dabei hab ich’s noch einstudiert mit ihr.«
Zuerst spielte der Kapellmeister Rebay eine sogenannte Ouvertüre, von der zu Karl nur vereinzelte harte Akkorde drangen, dann trat als erste die Ungarin Ilka auf, in hellrotem Kleid, mit gespornten Stiefeln, sang ungarische Lieder und tanzte Tschardas.
»Also warum, frag ich!...« rief Rebay. »Warum?... Gleich nachher war ich doch bei ihr drin ... Ist nicht wahr, Jedek?... Und sie ist mit einem glückseligen Lächeln dag’sessen, hat ihr Viertel Wein getrunken, und ich hab ihr die Haar’ gestreichelt und hab ihr g’sagt: »Na, siehst du, Marie, wie’s den Leuten g’fallen hat?
»Sie brauchen nicht zu glauben, daß ich mich entschuldigen will,« sagte Rebay mit klappernden Zähnen. »Oho, hab gar keine Ursache! Durchaus nicht! Ich hab die beste Absicht gehabt, und jedermann wird es mir zugestehen. Hab ich denn das Lied nicht selber mit ihr einstudiert?... Bitte sehr, jawohl!
Sie hat g’sagt: »Das ist ein trauriges Lied, Herr Rebay, aber schön ist’s!...« »Schön ist’s,« hat sie gesagt ... Ja freilich ist es ein trauriges Lied, Herr von Breiteneder – es ist ja auch ein trauriges Los, was ihr zugestoßen ist. Da kann ich ihr doch kein lustiges Lied schreiben?...«
Breiteneder lachte auf. »Reden S’ im Ernst?« fragte er ihn. »Ach was!« entgegnete Rebay grob, »was wollen Sie denn?
Es war ein schreckliches Unglück – aber er hatte doch nicht schuld daran! Und plötzlich stand er auf, denn als er an das Ende dachte, wollte es ihm die Brust zersprengen. »Gehen wir,« sagte er. »Ja, frische Luft ist die Hauptsache,« entgegnete Rebay. Jedek war plötzlich böse geworden, kein Mensch wußte, warum.
Sie sang alle drei Strophen, Rebay begleitete sie, und nach seiner Gewohnheit blickte er öfters streng zu ihr auf. Als sie zu Ende war, setzte Applaus ein, laut und donnernd. Marie lächelte und verbeugte sich.
Rebay legte den Zylinder auf den Tisch, fuhr sich durch das weiße Haar, rieb sich dann mit beiden Händen nach seiner Gewohnheit die glatten Wangen, schob Jedeks Glas beiseite, und beugte sich über den Tisch zu Karl hin. »Ich bin doch nicht auf’n Kopf g’fallen, Herr von Breiteneder!
Plötzlich aber stieß er hervor: »Nicht der Marie sagen, um Gottes willen, Frau Ladenbauer ... nichts der Marie sagen, daß ich da bin!... Herr Rebay, nichts ihr sagen!« »Is schon gut,« sagte Frau Ladenbauer und beschäftigte sich mit anderen Leuten, die Billette verlangten. »Von mir kein Wörterl,« sagte Rebay. »Aber nachher, das wird eine Überraschung sein! Da kommen S’ doch mit? Großes Fest – hoho!
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