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Aktualisiert: 12. Mai 2025


Und ehe er's sich versieht, ist er in der Nähe des Lazaretts. Man läßt ihn in die Wachtstube. Dann nimmt ihn ein Sanitätsfeldwebel mit, blättert in einem ungeheuren Buch, das auf dem Korridor an einer Kette auf besonderem Pulte liegt, dick wie ein Adreßbuch. Der glattrasierte Mann fragt, ob dieser Poinsignon Louis oder wie sonst geheißen habe.

Weiche schmelzende Schultern, Louis Poinsignon, in blaue Kittel gehüllter dünner Rumpf, schiebende Beine in hohen schwarzen Stiefeln, Louis, den blauen Schal um den Hals. Daß er tot ist, wer glaubt das? Seine Mutter in Vareau heult, steckt sich die Daumen in die Ohren, kaut Teeblätter. Seine Mutter heult! Hähä, wollen sehen. Noch hat man einen Kopf und spuckt auf einen Wisch von Depesche.

Als er den Hut gegen ihren Kopf andrückt, sticht sie die Nadel, sie ist gleich hoch und munter. Wieder plappert es nicht weit: »Päng, päng, pängWie Armand, das Mädchen am Arm, über den Topf marschiert und die Knochen in Bewegung kommen, fühlt er, schön frisch ist die Luft. Denkt: Louis Poinsignon ist tot und es muß schön sein so wie er zu marschieren, zu rennen, zu klettern, zu schießen.

Am Ende der Chaussee wird das Dorf mit dem Quartier sein, und Louis Poinsignon ist nicht da. Die Schwäche hält ihn auf dem Pferd; das trottet, hebt sich, senkt sich. Es geht wehrlos weiter durch die stille Chaussee. Hier kann kein Louis Poinsignon existieren, es ist unmöglich. Hier ist der Mann weggerafft. Rot und röter loht von rechts der Himmel.

Louis ist nicht tot. Am zehnten Tage sagt er sich: man ist kein Sklave; wenn Louis Poinsignon im Hügelland von Roye gefallen ist, dann ist es um was geschehen. Pfeifen, Trompeten, Trommeln, dann sollen sie mal trommeln, bumberum bumm bumm, titiliti. Mütze in die Ecke, Rock in die Ecke, ein Bad genommen. Nach Hause. Sieben Uhr abends.

Der Igel sticht ihn in den Oberschenkel. Hier müssen wir laufen. Er schwenkt die Arme wie alle, brüllt: Weiter, weiter, oh, oh, radum, radum, er ist das Echo, er blafft mit dem Mund zurück jeden Schuß; drängt die Augen heraus, wo sind die Geschütze, wir werden sie kriegen, es sind die Preußen, die haben das Land besetzt; die haben meinen Freund getötet. Louis! Louis Poinsignon! Louis! Rache!

Armand prustet neun Tage um sich, hat eine blasse Nase, merkt nicht, daß Frost da ist; sein Schacht verdreckt, Wasser rennt armdick über den Boden, Pumpen ziehen nicht. Louis Poinsignon mit dem strohblonden glatten Haar steht nicht im Maschinenhaus, kommt nicht zum Tricktrackspiel. Gegen die Preußen gekrabbelt mit den andern; und ich auf eine Grube aufpassen.

Louis Poinsignon tot. Bevor das letzte Auto an der gebückt harrenden Kolonne vorübersurrt, ist Armand Mercier in den Wald geglitten. Wandert um das Dorf herum, er will nicht in das Quartier der Reserven. Von dem grauroten Flammengewölbe schmettert es in malmenden Lagen nieder, haushohe Feuergarben quellen aus der Erde. Eine Esse; Hammer, Amboß.

Die Ameise, das Ameischen, Louis Poinsignon, das fleißige saubere Ameischen, das sie zertreten haben, und ich auf die Grube aufpassen. Das alte Weib heult: was geht's mich an! Die Frau hat keinen Begriff. Entweder ist er tot und dann, Armand kaut an seiner Zunge und ist besinnungslos, oder eben: er ist nicht tot. Oder er ist eben nicht tot. Er ist eben nicht tot. Ist nicht tot.

Bis schließlich Armand, als er nicht fertig wird, an den Kerl herantritt, ihm die Faust vor die Nase drückt: »Und du willst ein ehrlicher Kerl seinWendet sich wutgeschwollen gegen den Hauptmann um: »Bezahlen hat er sich lassen, mit fünfundachtzig Frank. Meinen Freund Louis Poinsignon wollte ich begraben, der am Typhus gestorben ist im Lazarett.

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