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Dergleichen Fälle kamen unendlich oft vor, und mit diesen Beichtstuhlgeschichten könnte man Folianten füllen. Poggio Bracciolini, von dem ich schon früher redete, erzählt, dass die Beichtstühle dazu benutzt wurden, die Mädchen und verheirateten Frauen zu verführen.

Alsbald zogen Mönche mit Kreuz und Fahne nach dem Hause des ehrlichen Dummkopfes, legten die heilige Reliquie auf ein seidenes Kissen, stellten sie zur Verehrung aus und reichten die heiligen Hosen des liederlichen Mönchs den Gläubigen zum Kuss herum. Die Erzählung findet sich in einem ganz ernsten Werk, in welchem Poggio mit großer Entrüstung von der Verderbtheit der Geistlichen redet.

Einer derjenigen Schriftsteller früherer Zeit, welche die Schandtaten der Pfaffen mit der größten Rücksichtslosigkeit aufdeckten, war Poggio Bracciolini, den ich schon früher nannte. Die ganze Kuttenwelt geriet in Alarm, und sein berühmter Gönner Cosmo de Medici empfahl ihm die größte Vorsicht.

Oben habe ich ein Pröbchen sowohl von der Unverschämtheit als von der Dummheit in der Geschichte mit dem Mönch Eiselin gegeben; hier mag noch eine Probe folgen, welche Poggio Bracciolini erzählt, der beinahe vierzig Jahre lang päpstlicher Geheimschreiber war und 1459 als Kanzler der Republik Florenz starb.